#1086 The Gift (2015)

[Kasi Mir]

Ja, "The Gift" war tatsächlich das Regiedebüt eines Schauspielers. Joel Edgerton, der hier auch die Rolle des merkwürdigen Gordo übernahm und der erst vor ein paar Wochen in "Life" und dann auch in "Black Mass" auf der Sneak-Leinwand zu sehen war, hat zwar schon vorher an ein paar Drehbüchern mitgearbeitet. Bei "The Gift" stand er aber erstmals bei einem abendfüllenden Spielfilm hinter der Kamera und übernahm als Autor, Hauptdarsteller und Produzent gleich auch alle wesentlichen Rollen. Und irgendwie hat er die Marketingleute sogar dazu gebracht, einen Trailer abzuliefern, der nicht alles Wesentliche verrät:



Tatsächlich kann man den Trailer sogar als Nebelkerze auffassen, denn "The Gift" entwickelt sich nach und nach gänzlich anders, als man das vielleicht erwarten würde. Daher bitte ich darum, die Wendungen der Handlung hier in Spoiler-Tags (oben als Button verfügbar) einzukleiden, damit diejenigen, die den Film noch nicht gesehen haben, selbst entscheiden können, wieviel sie genau wissen wollen. Ansonsten: nur zu, schreibt drauf los - ihr müßt auch weder Bibelzitate bringen, noch jeden Absatz mit einem Smiley oder Frowney beenden.

[Roughale]

Ich war voll und ganz von dem Film begeistert, zum einen, weil die Geschichte lange den Zuschauer an der Nase geführt hat und man nicht genau wusste, was da nun wirklich abgeht, pikant genreübliche Erwartungen erfüllt hat und diese zur Ablenkung beigetragen eingesetzt hat und dann einen wirklich guten Twist abgegeben hat mit einem mMn sehr guten Ende. Dazu kam ein sehr gutes Schauspiel von Bateman, den man mehr aus dem Comedy-Bereich kennt, der aber den Charakter gut und glaubwürdig dargestellt hat. Weirdo (dessen Schauspieler sowohl Regie als auch Drehbuch sein Eigen nennen darf) war auch sehr stimmig und glaubwürdig dargestellt, lediglich mit der Ehefrau hatte ich teilweise meine Probleme, da sah man mMn gelegentlich zusehr das Acting...

Lange Rede, kurzer Sinn, nach dem Apple-Schnarchfilm ein Highlight für mich undda gebe ich gerne eine 1.

[Thufir]

Leider braucht der Film viel zu lange, um zu seiner ersten interessanten Wendung zu kommen. Und bis dahin ist das Problem, dass das Ehepaar schon viel zu distanziert und merkwürdig miteinander umgeht, als dass man emotional abgeholt wird. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich hatte von Anfang an mehr Sorge um den Hund, als um die Hauptfiguren und das ist bei einem Plot mit nur einer guten Idee ein bisschen wenig.
Für mich war das nur eine schwache 3.

Flotte Restwoche - Thufir