#615 World Trade Center
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Wir drehen uns im Kreis. Was willst du uns sagen? Natürlich hat es schon Szenenapplaus in der Sneak gegeben. Es gibt Momente, in denen ist dieser angemessen und es gibt Momente, da wünsche ich, dass diesen Leuten beim Klatschen die Hände abfallen. Angemessene Momente für Szenenapplaus gibt es genug, nicht angemessen ist es aber zu applaudieren, wenn gerade die Türme des WTC Fliegern getroffen werden oder einstürzen.
Ich glaube fast, wir brauchen erstmal einen richtigen Anschlag hier in Deutschland, als Augenöffner für einige Spezies. Einige scheinen leider nicht verstehen zu wollen, dass 9/11 nicht einfach nur „irgendein Anschlag in Amerika“ war, wie vll. der Anschlag von Oclahoma City order die Schulmassaker, sondern dass es sich dabei um einen Angriff auf das Wertesystem der gesamten westlichen Welt gehandelt hat, zu der auch wir zählen. Zu Lachen, wenn ein schwer verletzter, verschütteter Polizist vor einem Jesus mit der Wasserfalsche steht, mag wegen der reichlich überzogenen Darstellung okay sein, aber zu johlen und zu klatschen, wenn die Türme einstürzen bzw. von Fliegern getroffen werden, da sieht man dann wieder, dass viele Menschen es nicht schaffen von ihrem aktuellen Aufenthaltsort bis zum nächsten Türrahmen zu denken. Was bitte feiert man in diesem Augenblick???
Ich glaube fast, wir brauchen erstmal einen richtigen Anschlag hier in Deutschland, als Augenöffner für einige Spezies. Einige scheinen leider nicht verstehen zu wollen, dass 9/11 nicht einfach nur „irgendein Anschlag in Amerika“ war, wie vll. der Anschlag von Oclahoma City order die Schulmassaker, sondern dass es sich dabei um einen Angriff auf das Wertesystem der gesamten westlichen Welt gehandelt hat, zu der auch wir zählen. Zu Lachen, wenn ein schwer verletzter, verschütteter Polizist vor einem Jesus mit der Wasserfalsche steht, mag wegen der reichlich überzogenen Darstellung okay sein, aber zu johlen und zu klatschen, wenn die Türme einstürzen bzw. von Fliegern getroffen werden, da sieht man dann wieder, dass viele Menschen es nicht schaffen von ihrem aktuellen Aufenthaltsort bis zum nächsten Türrahmen zu denken. Was bitte feiert man in diesem Augenblick???
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Für alle, die unkritisch mit dem Film umgehen, und auch noch bereit sind ihn mit einer drei zu bewerten. Lest euch bitte diesen Kommentar durch, geschrieben von der Taz-Autorin Christina Nord http://www.taz.de/pt/2006/09/02/a0190.1/text
Ohne Tat bleibt der schönste Gedanke blaß
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Das war nur meine Antwort auf die Aussage, dass diejenigen, die die Missgunst des Publikums verdienen nicht da sind.JoeBananas hat geschrieben:Was bitte feiert man in diesem Augenblick???
Im übrigen wird durch klatschen nicht ausschliesslich Feierstimmung signalisiert. Nicht nur bejubelt wird. Auch genau das Gegenteil kann dargestellt werden (Ironie!). Und ich unterstelle mal einfach, dass das Gestern der Fall war. Zumindest kann ich sagen, dass es bei mir der Fall war.
Es hat gestern aber keiner geklatscht, als das Flugzeug tatsächlich reinkrachte. Nur das gespannte vorklatschen (das Kuss-Klatschen) war zu hören, und das verebbte auch schnell wieder. Und ich hielt es für legitim. Denn wozu zeigt einem dieser Film das, was ein jeder in Erinnerung hat? Wozu zeigt einem dieser Film, diesen endlos langen Vorlauf. Es wäre für diesen Film, wäre er kritisch mit dem Thema umgegangen, was von Oliver Stone eigentlich zu erwarten ist, gar nicht nötig gewesen, die Musterbeispiele der amerikanischen Gesellschaft zu zeigen und dem Zuschauer schmackhaft zu machen.
Ich finde gut, dass der Einschlag des Flugzeugs nicht explizit gezeigt wurde.
Und warum zeigt einem Oliver Stone diesen albernen Jesus?! Er setzt sonst schon so extrem auf Pathos. Da! hätte er ihn gut einsetzen können.
Ohne Tat bleibt der schönste Gedanke blaß
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Hallo allerseits,
Was ich jedoch für inakzetabel halte, sind ellenlange, unpassende Klatschattacken an jeder noch so dämlichen Stelle, die es unmöglich machen dem Film zu folgen und evtl. sogar wichtige Dialoge übertönen. Unannehmbar finde ich auch längere Wortwechsel und Gabkaskaden aus dem Publikum, als asozial empfinde ich auch das Auslachen von Leuten, die um Ruhe bitten (so wie gestern wieder mehrmals im hinteren Drittel des Kinos erfolgt). Auch so undifferenzierte Sprüche wie "Fuck Bush" - zu einem Zeitpunkt, wo die Reaktion der Angehörigen gezeigt wurde und von Bush oder seinen Aktionen weithin nichts zu sehen war - zeugen nicht gerade von der Intelligenz derjenigen, die sich genötigt sehen, das in die Runde zu schreien.
Vor allem in den ersten zehn Minuten erinnerte mich die Atmosphäre im Saal gestern frappierend an "The Guys" (#468) - interessanterweise auch eine 9/11-Aufarbeitung - für mich immer noch der peinlichste und beschämendste Sneakabend in elf Jahren. Zum Glück verging den meisten Infantilen offensichtlich mit der Zeit die Lust am Stören des Filmes.
Das alles schreibe ich übrigens, obwohl ich "World Trade Center" letztlich für mißlungen halte. Wie bei "United 93" im Mai stellt sich allein schon die Frage, wozu dieser Film denn nun eigentlich gut sein soll - denn neue Informationen zum wohl bekanntesten Weltereignis unserer Generation kann er kaum liefern, und auf keinen Fall besser als die unzähligen Dokumentationen, die bereits entstanden sind. Und selbst wenn er die Emotionen darstellen will, die dieser 11. September ausgelöst hat (der Schlußmonolog von Nicolas Cage, in dem er über das Böse und Gute im Menschen referiert, läßt dies vermuten), trägt er Eulen nach Athen - jeder weiß selbst noch gut, was er am 11.9.2001 gefühlt hat oder kann sich auch ohne einen solchen Film gut in die Angehörigen hineinversetzen, zumal Stone hier so innovationslos wie selten vorgeht und die üblichen Standardszenen solcher Filme einfach nach Schema F abfilmt und mit 08/15-Pathetikmusik unterlegt.
Zudem hat er sich eine Story des 11. September ausgesucht, die zwar Hoffnung im Zeichen des Grauens vermitteln mag, aber leider nicht wirklich filmtauglich ist, denn etwa 70 Minuten verharrt die Handlung gezwungenermaßen in der Starre, die das Eingesperrtsein unter Trümmern mit sich bringt. In dieser Zeit wiederholt sich Stone oft, schneidet immer wieder hin und her, ohne wirklich etwas zeigen zu können. Weiterhin füllt er die Handlung mit Leuten auf, die zwar auf realen Vorbildern basieren, aber nie zu richtigen Charakteren werden - sei es nun der (Ex-)Marine, die Polizisten aus Wisconsin oder die anderen Notfallhelfer, alle dienen nur als Mittel zum Zweck und werden nur soweit gezeichnet, wie es für die fünf Minuten der Handlung, in denen sie vorkommen, erforderlich ist. Hier hätte Stone besser daran getan, diese Leute entweder komplett namenlos zu lassen oder als vollwertige Figuren in den Film zu integriegen und zu zeigen, wie der 11. September das Leben dieser verschiedenen Leute veränderte.
So mag Stone 9/11-Film handwerklich okay, wenn auch überraschend bieder sein, inhaltlich bietet er über dem absoluten Minimum nichts außer Pathetik und Belanglosigkeiten. Deswegen bekommt der Film eine Vier von mir, verbunden mit der Bitte an die US-Filmemacher, bitte lieber noch ein paar Jahre zu warten und weitere "11. September"-Filme erst anzugehen, wenn sie auch wirklich etwas zu sagen haben.
Gruß
Kasi Mir
Ich denke, hier muß man zwei Dinge unterscheiden. In der Sneak, wo die Publikumspartizipation Teil des Flairs ist, muß man gewisse Lobeshuldigungen wie Unmutsäußerungen von den Zuschauern sicherlich akzeptieren. Daß man mal einen Gag verpaßt, weil noch lauthals über den letzten gelacht wird oder eine gelegentliche(!) Bemerkung die Absurdität gewisser Szenen verdeutlicht, dürfte sowohl von der Spaß- als auch von der Pietätsfraktion in überwiegendem Maße akzeptiert werden.O punkt Andreas hat geschrieben:Wenn du so argumentierst...Roughale hat geschrieben:die Leute, denen ihr das deutlich machen wollt, dass der Film Mist ist sind leider nicht anwesend, bedenkt das bitte immer...
Warum wird nach dem Film geklatscht oder Buh! gerufen? Warum bewertet man den Film hier?
Ich muss noch dazu sagen, dass ich auch der Meinung bin, dass manche gestern übertrieben haben. Aber eine gewisse kritische Auseinandersetzung erlaubt auch durchaus Ironie!
Was ich jedoch für inakzetabel halte, sind ellenlange, unpassende Klatschattacken an jeder noch so dämlichen Stelle, die es unmöglich machen dem Film zu folgen und evtl. sogar wichtige Dialoge übertönen. Unannehmbar finde ich auch längere Wortwechsel und Gabkaskaden aus dem Publikum, als asozial empfinde ich auch das Auslachen von Leuten, die um Ruhe bitten (so wie gestern wieder mehrmals im hinteren Drittel des Kinos erfolgt). Auch so undifferenzierte Sprüche wie "Fuck Bush" - zu einem Zeitpunkt, wo die Reaktion der Angehörigen gezeigt wurde und von Bush oder seinen Aktionen weithin nichts zu sehen war - zeugen nicht gerade von der Intelligenz derjenigen, die sich genötigt sehen, das in die Runde zu schreien.
Vor allem in den ersten zehn Minuten erinnerte mich die Atmosphäre im Saal gestern frappierend an "The Guys" (#468) - interessanterweise auch eine 9/11-Aufarbeitung - für mich immer noch der peinlichste und beschämendste Sneakabend in elf Jahren. Zum Glück verging den meisten Infantilen offensichtlich mit der Zeit die Lust am Stören des Filmes.
Das alles schreibe ich übrigens, obwohl ich "World Trade Center" letztlich für mißlungen halte. Wie bei "United 93" im Mai stellt sich allein schon die Frage, wozu dieser Film denn nun eigentlich gut sein soll - denn neue Informationen zum wohl bekanntesten Weltereignis unserer Generation kann er kaum liefern, und auf keinen Fall besser als die unzähligen Dokumentationen, die bereits entstanden sind. Und selbst wenn er die Emotionen darstellen will, die dieser 11. September ausgelöst hat (der Schlußmonolog von Nicolas Cage, in dem er über das Böse und Gute im Menschen referiert, läßt dies vermuten), trägt er Eulen nach Athen - jeder weiß selbst noch gut, was er am 11.9.2001 gefühlt hat oder kann sich auch ohne einen solchen Film gut in die Angehörigen hineinversetzen, zumal Stone hier so innovationslos wie selten vorgeht und die üblichen Standardszenen solcher Filme einfach nach Schema F abfilmt und mit 08/15-Pathetikmusik unterlegt.
Zudem hat er sich eine Story des 11. September ausgesucht, die zwar Hoffnung im Zeichen des Grauens vermitteln mag, aber leider nicht wirklich filmtauglich ist, denn etwa 70 Minuten verharrt die Handlung gezwungenermaßen in der Starre, die das Eingesperrtsein unter Trümmern mit sich bringt. In dieser Zeit wiederholt sich Stone oft, schneidet immer wieder hin und her, ohne wirklich etwas zeigen zu können. Weiterhin füllt er die Handlung mit Leuten auf, die zwar auf realen Vorbildern basieren, aber nie zu richtigen Charakteren werden - sei es nun der (Ex-)Marine, die Polizisten aus Wisconsin oder die anderen Notfallhelfer, alle dienen nur als Mittel zum Zweck und werden nur soweit gezeichnet, wie es für die fünf Minuten der Handlung, in denen sie vorkommen, erforderlich ist. Hier hätte Stone besser daran getan, diese Leute entweder komplett namenlos zu lassen oder als vollwertige Figuren in den Film zu integriegen und zu zeigen, wie der 11. September das Leben dieser verschiedenen Leute veränderte.
So mag Stone 9/11-Film handwerklich okay, wenn auch überraschend bieder sein, inhaltlich bietet er über dem absoluten Minimum nichts außer Pathetik und Belanglosigkeiten. Deswegen bekommt der Film eine Vier von mir, verbunden mit der Bitte an die US-Filmemacher, bitte lieber noch ein paar Jahre zu warten und weitere "11. September"-Filme erst anzugehen, wenn sie auch wirklich etwas zu sagen haben.
Gruß
Kasi Mir
Handelt es sich hierbei nicht um einen Vergleich von Äpfel und Birnen? Da kann man auch „Apocalypse now“ mit „Monster AG“ vergleichen… Meine persönliche Meinung über die TAZ im Allgemeinen und den Alice Schwarzer Verschnitt hier im Speziellen tut dabei nicht mal was zur Sache. Der einzige Punkt, in der ich der Dame Recht geben kann ist der, dass die Filme beide grundverschieden sind. Dabei werden sich die jeweiligen Drehbuchautoren, Produzenten, Regisseure usw. aber auch etwas dabei gedacht haben. Mit Sicherheit kann man über den Katharina Sturm auch einen Film drehen, der sich mit den „Heldentaten“ einzelner, einfacher Leute befasst. Genau so, wie man über 9/11 auch einen Film machen könnte, der sich mit den unleugbar vorhandenen Missständen dort befasst. Mangelnde Kommunikation zwischen den Rettungsdiensten, durch die erst die hohe Zahl an Feuerwehrleuten zu Stande kam (im Vergleich zur geringen Zahl toter Polizisten), der Fakt, dass man eigentlich nichts aus dem Anschlag von 1993 gelernt hat, die Tatsache, dass die Sicherheitsdienste nicht in der Lage waren, hier vorher einzuschreiten und und und. All das ist sicherlich genug Stoff für einen Film, es sollte aber schlicht nicht Thema des Filmes sein, den wir gestern sehen durften / mussten.
Der Film gestern sollte nun mal nur von dem Schicksal einzelner, einfacher Polizisten handeln, basierend auf wahren Begebenheiten (ja, sogar dieser lächerlich wirkende Marine…). Aber das scheint diese Tante von der TAZ nicht zu interessieren. Und ich weiß nicht, ob diese Dame schon mal den hiesigen Rettungsdienst bzw. den in Amerika näher betrachtet hat, die Anzahl an Frauen dort ist nun mal nicht so groß. Hätte die Dame den Film besser bewertet, wenn die Ehefrau des einen Polizisten sich einen Superman-Umhang umgelegt hätte, um nach Manhatten zu fliegen und mit dem kleinen Finger die Stahlträger wegzuräumen? Die Daheimgebliebenen waren in dieser Situation nun mal schwach. Und das man in so einem Fall zusammenrückt, ist wohl auch nicht unnormal…
Ich fürchte fast, der Dame von der TAZ muss in ihrem Büroturm auch erstmal ein Flugzeug unterm Hintern explodieren. Ihr (sofern überhaupt vorhanden) Ehemann wird dann auch keine Möglichkeiten haben, zum Ort des Geschehens vorzudringen um sie dann heroisch auszugraben…
Ich denke nach wie vor, dass das, was der Film zeigen sollte, mit den dafür vorhandenen filmischen Mitteln recht gut vermittelt wurde. Ob es nun sinnvoll ist, solch einen Film über so ein Ereignis, das allen von uns ohnehin noch gut im Gedächtnis ist, überhaupt zu produzieren, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt. Sicherlich würde den Ereignissen eher eine umfassende Dokumentation gerecht, die sich auf vorhandenes Material, sei es TV-Bilder, aufgenommene Telefonate, Funkrufe und was auch immer beschränkt und dabei auch die Unzulänglichkeiten nicht außer Acht lässt. Vll. kommt so ein Film ja noch, der Situation angemessener wäre es sicherlich.
Der Film gestern sollte nun mal nur von dem Schicksal einzelner, einfacher Polizisten handeln, basierend auf wahren Begebenheiten (ja, sogar dieser lächerlich wirkende Marine…). Aber das scheint diese Tante von der TAZ nicht zu interessieren. Und ich weiß nicht, ob diese Dame schon mal den hiesigen Rettungsdienst bzw. den in Amerika näher betrachtet hat, die Anzahl an Frauen dort ist nun mal nicht so groß. Hätte die Dame den Film besser bewertet, wenn die Ehefrau des einen Polizisten sich einen Superman-Umhang umgelegt hätte, um nach Manhatten zu fliegen und mit dem kleinen Finger die Stahlträger wegzuräumen? Die Daheimgebliebenen waren in dieser Situation nun mal schwach. Und das man in so einem Fall zusammenrückt, ist wohl auch nicht unnormal…
Ich fürchte fast, der Dame von der TAZ muss in ihrem Büroturm auch erstmal ein Flugzeug unterm Hintern explodieren. Ihr (sofern überhaupt vorhanden) Ehemann wird dann auch keine Möglichkeiten haben, zum Ort des Geschehens vorzudringen um sie dann heroisch auszugraben…
Ich denke nach wie vor, dass das, was der Film zeigen sollte, mit den dafür vorhandenen filmischen Mitteln recht gut vermittelt wurde. Ob es nun sinnvoll ist, solch einen Film über so ein Ereignis, das allen von uns ohnehin noch gut im Gedächtnis ist, überhaupt zu produzieren, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt. Sicherlich würde den Ereignissen eher eine umfassende Dokumentation gerecht, die sich auf vorhandenes Material, sei es TV-Bilder, aufgenommene Telefonate, Funkrufe und was auch immer beschränkt und dabei auch die Unzulänglichkeiten nicht außer Acht lässt. Vll. kommt so ein Film ja noch, der Situation angemessener wäre es sicherlich.
- Roughale
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Bis zum Lesen des TAZ Artikels war ich hundertprozentig sicher, dass der "fuck Bush" Zwischenruf von einer männlichen (oh sooo männlich ) Stimme herrührte, von nun an bin ich mkir da gar nicht mehr so sicher
Die allgemeine Diskussion über wann ist was akzeptabel und wo beginnt das Stören hatten wir schon sehr oft, lösen werden wir das nie, aber mit ein bischen Toleranz von beiden Seiten geht das schon irgendwie...
Die allgemeine Diskussion über wann ist was akzeptabel und wo beginnt das Stören hatten wir schon sehr oft, lösen werden wir das nie, aber mit ein bischen Toleranz von beiden Seiten geht das schon irgendwie...
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
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- mySneak Novice
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Ich hatte von dem Film nicht viel erwartet. Nach den Trailern, wollte ich ihn eigentlich gar nicht sehen. Deshalb bin ich froh, dass es die Sneak gibt! Der Film hatte natürlich Schwachpunkte, wie z.B. die Szene mit Jesus, oder auch diesen patriotischen Spruch des Marines. Alles in allem war der Film aber doch sehr viel besser als ich erwartet habe! Ich habe ihn mit einer 3 bewertet!
Nur weil man mit der Bushpolitik nicht einverstanden ist, diesen Film schlecht zu reden, halte ich für etwas schwach. Im Endeffekt gehts hier doch um zwei verschiedene Dinge. Bush's Politik ist die Reaktion (wenn auch die falsche) auf die Vorkommnisse, die der Film wiedergibt!
Nur weil man mit der Bushpolitik nicht einverstanden ist, diesen Film schlecht zu reden, halte ich für etwas schwach. Im Endeffekt gehts hier doch um zwei verschiedene Dinge. Bush's Politik ist die Reaktion (wenn auch die falsche) auf die Vorkommnisse, die der Film wiedergibt!
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Letztlich ist der FIlm eh interpretationssache.
Aber ich glaube nicht, dass der Film politisch ist. Es ging hier wirklich nur um die beiden Schicksale, die als Beispiel der Opfer herausgenommen wurden. Gut fand ich zum Beispiel, dass der Zuschauer am Anfang genauso wenig von den Anschlägen mitbekommen hat, wie die Polizeieinheit, die dann unwissend ins WTC geschikct werden. Das war schon sehr beklemmend. Dass die beiden nun gerettet wurden, kann man schlecht oder gut sehen (für den FIlm). Ich empfinde es als gut, da, wie am Ende des Films gesagt wurde, der Film dann eher ein Aufruf für das positive ist und weniger des Schlechten, wie zum Beispiel Rache. Der letzte Spruch des Marines widerspricht dem leider, was ich als großen Kritikpunkt empfinde. Jedoch überwiegt der Rest. Man hat halt hinterher nicht das Gefühl, dass man sich nun an den bösen Terroristen rächen muss, sondern eher, dass man trotz allem Schlechten gutes Tun kann, wie die Helfer, die unter größter Anstrengung und fast schon Aussichtslosigkeit 20 Leben gerettet haben!
Dass der Film meines Erachtens trotzdem nicht besonders gut war, lag an vielen anderen Punkten.
Ich werde jetzt nicht großartig auf die Sache mit dem Publikum kommen. Ich denke, wir sollten dafür ein extra Thema aufmachen, was allgemein über solche Sachen geht. Denn mit dem Film dürfte so etwas eigentlich weniger zu tun haben.
Aber ich glaube nicht, dass der Film politisch ist. Es ging hier wirklich nur um die beiden Schicksale, die als Beispiel der Opfer herausgenommen wurden. Gut fand ich zum Beispiel, dass der Zuschauer am Anfang genauso wenig von den Anschlägen mitbekommen hat, wie die Polizeieinheit, die dann unwissend ins WTC geschikct werden. Das war schon sehr beklemmend. Dass die beiden nun gerettet wurden, kann man schlecht oder gut sehen (für den FIlm). Ich empfinde es als gut, da, wie am Ende des Films gesagt wurde, der Film dann eher ein Aufruf für das positive ist und weniger des Schlechten, wie zum Beispiel Rache. Der letzte Spruch des Marines widerspricht dem leider, was ich als großen Kritikpunkt empfinde. Jedoch überwiegt der Rest. Man hat halt hinterher nicht das Gefühl, dass man sich nun an den bösen Terroristen rächen muss, sondern eher, dass man trotz allem Schlechten gutes Tun kann, wie die Helfer, die unter größter Anstrengung und fast schon Aussichtslosigkeit 20 Leben gerettet haben!
Dass der Film meines Erachtens trotzdem nicht besonders gut war, lag an vielen anderen Punkten.
Ich werde jetzt nicht großartig auf die Sache mit dem Publikum kommen. Ich denke, wir sollten dafür ein extra Thema aufmachen, was allgemein über solche Sachen geht. Denn mit dem Film dürfte so etwas eigentlich weniger zu tun haben.
- Roughale
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Ich glaube damit war eher das von holterdiepolter vorgeschlagene Offtopic Thema gemeintKasi Mir hat geschrieben:Macht das hier jemand?Funky Dude hat geschrieben:Nur weil man mit der Bushpolitik nicht einverstanden ist, diesen Film schlecht zu reden, halte ich für etwas schwach.
Gruß
Kasi Mir
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
Als am Anfang des Filmes der Titel eingebledet wurde, konnte ich mir einige kurze Buhrufe nicht verkneifen, da ich durch den Trailer einen wirklich extrem kittschigen Film erwartete.
Doch im Laufe der Zeit zog mich der Film immer mehr in seinen Bann und früh begannen mich die stetig andauernden Störrufe und Klatschattacken zu nerven. Im Großen und Ganzen fand ich den Film letzten Endes sehr durchwachsen. Er hatte seine übertrieben pathetischen und kittschigen Stellen (Marine, Jesus etc.) und er hatte durchaus mitreißende bewegende Szenen. In Schulnoten ausgedrückt, würde ich dem Film insgesamt eine 3 geben.
Trotz der Schwächen des Films fand ich die Kommentare und das Klatschen an einigen Stellen wie schon viele meiner Vorredner äußerst unangebracht und peinlich. Vor eventuell anwesenden Amerikanern muss man sich ja wirklich schon geschämt haben zu diesem Publikum dazu zu gehören.
Doch im Laufe der Zeit zog mich der Film immer mehr in seinen Bann und früh begannen mich die stetig andauernden Störrufe und Klatschattacken zu nerven. Im Großen und Ganzen fand ich den Film letzten Endes sehr durchwachsen. Er hatte seine übertrieben pathetischen und kittschigen Stellen (Marine, Jesus etc.) und er hatte durchaus mitreißende bewegende Szenen. In Schulnoten ausgedrückt, würde ich dem Film insgesamt eine 3 geben.
Trotz der Schwächen des Films fand ich die Kommentare und das Klatschen an einigen Stellen wie schon viele meiner Vorredner äußerst unangebracht und peinlich. Vor eventuell anwesenden Amerikanern muss man sich ja wirklich schon geschämt haben zu diesem Publikum dazu zu gehören.
Hättest Du es auch legitim gefunden beim Film "Schindlers Liste" zu klatschen, während die Juden in die Viehwaggons gepfercht werden, als gespanntes Vorklatschen auf das was sie erwartet?Es hat gestern aber keiner geklatscht, als das Flugzeug tatsächlich reinkrachte. Nur das gespannte vorklatschen (das Kuss-Klatschen) war zu hören, und das verebbte auch schnell wieder. Und ich hielt es für legitim.
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Hätte keiner gemacht, weil Schindler's Liste ist deutsche Geschichte. 9/11 ist primär nicht unsere, oder?schluduu hat geschrieben: Hättest Du es auch legitim gefunden beim Film "Schindlers Liste" zu klatschen, während die Juden in die Viehwaggons gepfercht werden, als gespanntes Vorklatschen auf das was sie erwartet?
Auch da waren wir heute irgendwie schon. Es gibt Leute, deren Horizont endet noch vor der Türschwelle und es gibt Leute, deren Horizont geht darüber hinaus. Für die einen ist 9/11 "bloß ein Anschlag in Amerika", für die anderen ein Anschlag auf das Wertesystem der westlichen Welt und somit auch ein Anschlag auf die gesamte westliche Welt...
Und Schindler war doch auch "nur" in Tschechien geboren und tat sein Werk in Krakau, heute Polen, zu Zeiten unserer Großeltern...
Und Schindler war doch auch "nur" in Tschechien geboren und tat sein Werk in Krakau, heute Polen, zu Zeiten unserer Großeltern...
Ist 9/11 NICHT Teil unserer Geschichte?
Hat dieser Tag KEINEN Einfluss auf unser Leben gehabt?
Hat sich hier NICHTS verändert?
Und wenn es nichts mit uns zu tun hat, warum BESCHÄFTIGEN wir uns dann trotzdem damit?
Die Tatsache, dass dieser Angriff nicht auf deutschem Boden stattgefunden und die Zahl der deutschen Opfer relativ gering ausgefallen ist, bedeutet noch lange nicht, dass es uns nicht auch betrifft.
Natürlich galt der Angriff primär den USA und ist wohl auch größtenteils als Reaktion auf das weltpolitische Agieren der USA zurückzuführen. Dennoch ist es auch ein Angriff auf ein Wertesystem, das wir weitgehend teilen. Den ganzen Konflikt kann man nur in einem globalen Rahmen verstehen und nicht isoliert auf die USA beziehen. Oder brauchen wir erst Tote in Deutschland? Nach den "Bahnbombern" scheint das auch nicht mehr weit entfernt zu sein.
Abgesehen davon: Wenn es zu meiner Geschichte gehört (also zB Schindler's List), dann muss ich respektvoll damit umgehen und klatsche nicht, wenn ich weis, das gleich Menschen sterben werden. Wenn es nicht zu meiner Geschichte gehört (also anscheinend die USA?), dann ist das aber okay. Da kann man ja drüber lachen. Wolltest du das damit sagen?
Ich glaube du hast den Schuß nicht gehört...
Hat dieser Tag KEINEN Einfluss auf unser Leben gehabt?
Hat sich hier NICHTS verändert?
Und wenn es nichts mit uns zu tun hat, warum BESCHÄFTIGEN wir uns dann trotzdem damit?
Die Tatsache, dass dieser Angriff nicht auf deutschem Boden stattgefunden und die Zahl der deutschen Opfer relativ gering ausgefallen ist, bedeutet noch lange nicht, dass es uns nicht auch betrifft.
Natürlich galt der Angriff primär den USA und ist wohl auch größtenteils als Reaktion auf das weltpolitische Agieren der USA zurückzuführen. Dennoch ist es auch ein Angriff auf ein Wertesystem, das wir weitgehend teilen. Den ganzen Konflikt kann man nur in einem globalen Rahmen verstehen und nicht isoliert auf die USA beziehen. Oder brauchen wir erst Tote in Deutschland? Nach den "Bahnbombern" scheint das auch nicht mehr weit entfernt zu sein.
Abgesehen davon: Wenn es zu meiner Geschichte gehört (also zB Schindler's List), dann muss ich respektvoll damit umgehen und klatsche nicht, wenn ich weis, das gleich Menschen sterben werden. Wenn es nicht zu meiner Geschichte gehört (also anscheinend die USA?), dann ist das aber okay. Da kann man ja drüber lachen. Wolltest du das damit sagen?
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Nein, so war das nicht gemeint.
Ich wollte damit sagen, daß es in erster Linie ein Angriff auf Amerika war und danach erst einer auf die westliche Welt.
Denn in erster Linie (NEHME ICH AN) galt der Schlag auch Amerika direkt und dann erst dem Rest der Welt.
Ob das nun aber wirklich so ist wissen letztenendes nur diejenigen die den Angriff geplant und ausgeführt haben.
Ich wollte damit sagen, daß es in erster Linie ein Angriff auf Amerika war und danach erst einer auf die westliche Welt.
Denn in erster Linie (NEHME ICH AN) galt der Schlag auch Amerika direkt und dann erst dem Rest der Welt.
Ob das nun aber wirklich so ist wissen letztenendes nur diejenigen die den Angriff geplant und ausgeführt haben.