Eternal Sunshine of The Spotless Mind
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Eternal Sunshine of The Spotless Mind
Da noch keiner einen Thread zu dem Film aufgemacht hat mach ich das jetzt mal .
So also ich hab auch kein Bock viel zu schreiben ausser das ich den film ganz gut fand eigentlich, nur irgendwie auch bedrückend worauf ich heute keinen bock hatte, jedenfalls kein typischer sneakfilm!
Ich würde ihm ne 2 geben da ich sowohl die Story, als auch die Schauspieler ganz gut fand, wobei Kate Winslet irgendwie dauernd aussah wie Drew Barrymore!
So also ich hab auch kein Bock viel zu schreiben ausser das ich den film ganz gut fand eigentlich, nur irgendwie auch bedrückend worauf ich heute keinen bock hatte, jedenfalls kein typischer sneakfilm!
Ich würde ihm ne 2 geben da ich sowohl die Story, als auch die Schauspieler ganz gut fand, wobei Kate Winslet irgendwie dauernd aussah wie Drew Barrymore!
- Roughale
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Re: Eternal Sunshine of The Spotless Mind
Das kann 2 Gründe haben:Da_chritsche hat geschrieben:Da noch keiner einen Thread zu dem Film aufgemacht hat mach ich das jetzt mal .
1) Die Forumsteilnehmer haben es schlicht vergessen
2) Man wartet bis jemand anderes den langen Titel eingetippt hat
Bei mir war es 2
Ich kann den Film nicht bewerten, weil er mir zu wirr und schizzophren war. Auf der einen Seite hat er echt etwas Neues, Unkonventionelles gemacht (für mich zumindest), hat die dann aber für meinen Geschmack, zu oft durchbrochen und zu doll in die Länge gezogen.
Der Film hätte nicht mit diesem semi Happy Ending aufhören dürfen, dann hätte er was Meisterliches gehabt, so glitt er eher ins Konventionelle ab. Die Sache, dass der Doc und die Spidermanmietze noch mal was gehabt hatten war unnötig und für mich ärgerlich.
Leider nichts für mich, aber wenigstens hat er Einigen wohl gefallen, das ist doch gut...
Bewertung: ??
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
Question mark... big one
Der Film hatte eine gewisse warm up phase, die für meinen Geschmack zu lang war. Die Sprünge von a nach x waren teilweise Meisterlich, dann aber wieder total schlecht. Erinnerte alles in allem an die Sneak wo "A Beautiful Mind" lief. Sprich ein eher Anspruchsvoller Film, den man durchaus zwei mal sehen sollte, bevor man urteilt.
so long...
Der Film hatte eine gewisse warm up phase, die für meinen Geschmack zu lang war. Die Sprünge von a nach x waren teilweise Meisterlich, dann aber wieder total schlecht. Erinnerte alles in allem an die Sneak wo "A Beautiful Mind" lief. Sprich ein eher Anspruchsvoller Film, den man durchaus zwei mal sehen sollte, bevor man urteilt.
so long...
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1,7 braucht der Mensch
Die Welt in der wir leben wird durch die Zahl 1,7 bestimmt. Alle 1,7 Sekunden sollten wir unsere Perspektive wechseln. Die Dinge aus einem anderen Winkel betrachten. 1,7 Sekunden sind verdammt wenig, reichen aber aus, um das Ziel unseres Strebens zu erfassen.
Moderne Werbung und Musikvideos werden in diesen Intervallen geschnitten. Bei einer durchschnittlichen Länge von 3 Minuten, bringen wir es so auf ungefähr 100 Schnitte(n) pro Musikvideo. Details brauchen wir nicht, um plakativ zu vermitteln.
Der apathische Alcopopsverstand begreift, dass das Leben aus Mercedes, Gold, Geld und (verdammt) gut gebauten Frauen besteht, die immer wollen und können. Also Dinge, die der moderne Mensch (Mann) braucht. Zeit für Einwände und Rückfragen bleibt dabei natürlich nicht. Wozu auch, wir sollen ja schnell vergessen und konsumieren. Wir sollen vergessen, dass wir die gleiche „FHM“ oder „AMICA“ Formatsoße gestern auch schon hatten.
Das Dilemma beginnt, wenn wir vergessen wollen (weil wir es gewohnt sind), aber es nicht können.
Michel Gondry ist ein Kind der 1,7. Auch er verführt uns zum Konsum (Adidas, Air France, Nike, Levi’s). Zugegebenermaßen viel subtiler, aber die Botschaft ist letztlich immer gleich.
Nun, sein zweiter abendfüllender Spielfilm widmet sich der Thematik der gezielten Bewusstseinsmanipulation. Absichtlich oder überinterpretiere ich vielleicht jetzt etwas? Glücklicherweise hat sich Gondry nicht an die 1,7 Regel gehalten. Das konnte Charlie Kaufmann mit seinem interessanten Skript erfolgreich verhindern.
Aber warum hat Gondry (als Musikvideo Spezialist) einige Szenen so grauenvoll musikalisch untermalt? Weil wohl die Bilder seine Stärke sind. Grandios und leichtfertig durch die durchweg hervorragende Schauspielerriege unterstützt.
Erwähnenswert finde ich mit welcher Zurückhaltung auf die Erfindung des gezielten Vergessens eingegangen wird. Der Fokus bleibt auf den Protagonisten. Das haben wir – z.B. in „Timeline“ - schon anders gesehen.
Hinzu kommt der dezente Einsatz der Spezialeffekte; nur gerade soviel um die Dramatik der Szene zu unterstützen und nicht die Dramatik durch Spezialeffekte entstehen zu lassen (wie bei Van Helsing, Spiderman, usw.).
Der zu Beginn leicht kakophonisch wirkende Szenenschnitt ist nicht neu – ich erinnere nur an 21 Grams-; machte die Sache aber durchaus interessant.
Ja, ich bin bekennender Fan der visuellen Darstellungskunst der Chris Cunninghams, Spike Jonez und Michel Gondrys dieser Welt. Und ich hätte mir wenigstens ein Musikvideo von Michel Gondry (Cibo Matto "Sugar Water" oder von mir aus auch Kylie Minogue "Come into my world"?) in der Trailerrolle gewünscht. "Sugar Water" gibt es auf Kinorolle (im 3001). Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Moderne Werbung und Musikvideos werden in diesen Intervallen geschnitten. Bei einer durchschnittlichen Länge von 3 Minuten, bringen wir es so auf ungefähr 100 Schnitte(n) pro Musikvideo. Details brauchen wir nicht, um plakativ zu vermitteln.
Der apathische Alcopopsverstand begreift, dass das Leben aus Mercedes, Gold, Geld und (verdammt) gut gebauten Frauen besteht, die immer wollen und können. Also Dinge, die der moderne Mensch (Mann) braucht. Zeit für Einwände und Rückfragen bleibt dabei natürlich nicht. Wozu auch, wir sollen ja schnell vergessen und konsumieren. Wir sollen vergessen, dass wir die gleiche „FHM“ oder „AMICA“ Formatsoße gestern auch schon hatten.
Das Dilemma beginnt, wenn wir vergessen wollen (weil wir es gewohnt sind), aber es nicht können.
Michel Gondry ist ein Kind der 1,7. Auch er verführt uns zum Konsum (Adidas, Air France, Nike, Levi’s). Zugegebenermaßen viel subtiler, aber die Botschaft ist letztlich immer gleich.
Nun, sein zweiter abendfüllender Spielfilm widmet sich der Thematik der gezielten Bewusstseinsmanipulation. Absichtlich oder überinterpretiere ich vielleicht jetzt etwas? Glücklicherweise hat sich Gondry nicht an die 1,7 Regel gehalten. Das konnte Charlie Kaufmann mit seinem interessanten Skript erfolgreich verhindern.
Aber warum hat Gondry (als Musikvideo Spezialist) einige Szenen so grauenvoll musikalisch untermalt? Weil wohl die Bilder seine Stärke sind. Grandios und leichtfertig durch die durchweg hervorragende Schauspielerriege unterstützt.
Erwähnenswert finde ich mit welcher Zurückhaltung auf die Erfindung des gezielten Vergessens eingegangen wird. Der Fokus bleibt auf den Protagonisten. Das haben wir – z.B. in „Timeline“ - schon anders gesehen.
Hinzu kommt der dezente Einsatz der Spezialeffekte; nur gerade soviel um die Dramatik der Szene zu unterstützen und nicht die Dramatik durch Spezialeffekte entstehen zu lassen (wie bei Van Helsing, Spiderman, usw.).
Der zu Beginn leicht kakophonisch wirkende Szenenschnitt ist nicht neu – ich erinnere nur an 21 Grams-; machte die Sache aber durchaus interessant.
Ja, ich bin bekennender Fan der visuellen Darstellungskunst der Chris Cunninghams, Spike Jonez und Michel Gondrys dieser Welt. Und ich hätte mir wenigstens ein Musikvideo von Michel Gondry (Cibo Matto "Sugar Water" oder von mir aus auch Kylie Minogue "Come into my world"?) in der Trailerrolle gewünscht. "Sugar Water" gibt es auf Kinorolle (im 3001). Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen?
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- mySneak Novice
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Wie gestört war denn das...................
Ist das nun die schöne neue Welt auf die wir als zukünftige Singlegesellschaft zusteuern? Na, dann muss ich mich wohl warm anziehen wenn das so erbärmlich werden sollte!!!!
Könnte ich mich dann bitte so eine Behandlung unterziehen um den Film zu vergessen? Aber hoffentlich geht dabei nichts schief damit ich diesen dann nicht in einer Endlosschleife immer und immer wieder erleben muss!!!!!!!
Fällt den Filmemachern in Hollywood oder sonstwo denn gar nichts Neues mehr ein als einmal dagewesene, gelungene Geschichten zusammen zu mischen und dann zu versuchen etwas "innovatives" herauszupressen?
Auch sollten meinen Geschmack einige Schauspieler lieber in ihrem gewohnten Genre bleiben. Ich war ja schon froh das Jim Carey nicht auch noch mit Tieren gesprochen hat, gefallen hat der Film mir trotzdem nicht. Aus meiner Sicht eine schwache Leistung, aber das sieht der Rest der Sneaker ja scheinbar anders. Gut das es eine Meinungsfreiheit gibt.
Na, dann auf den nächsten "Blockbuster".
Könnte ich mich dann bitte so eine Behandlung unterziehen um den Film zu vergessen? Aber hoffentlich geht dabei nichts schief damit ich diesen dann nicht in einer Endlosschleife immer und immer wieder erleben muss!!!!!!!
Fällt den Filmemachern in Hollywood oder sonstwo denn gar nichts Neues mehr ein als einmal dagewesene, gelungene Geschichten zusammen zu mischen und dann zu versuchen etwas "innovatives" herauszupressen?
Auch sollten meinen Geschmack einige Schauspieler lieber in ihrem gewohnten Genre bleiben. Ich war ja schon froh das Jim Carey nicht auch noch mit Tieren gesprochen hat, gefallen hat der Film mir trotzdem nicht. Aus meiner Sicht eine schwache Leistung, aber das sieht der Rest der Sneaker ja scheinbar anders. Gut das es eine Meinungsfreiheit gibt.
Na, dann auf den nächsten "Blockbuster".
- Kasi Mir
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Hallo allerseits,
nachdem der Film hier ja tendentiell eher negativ aufgenommen wurde, kann ich immerhin zu einem größeren Gleichgewicht der Meinungen beitragen. Meiner Ansicht nach ist "Eternal Sunshine" der beste Sneakfilm, nein sogar der beste Film überhaupt, den ich seit "American Beauty" (am 7.1.2000) gesehen habe.Wenn man jetzt Marketingfachman wäre, könnte man daraus so eine Schlagzeile wie "der beste Film des 21. Jahrhunderts" machen, aber solch hohle Phrasendrescherei ist mir fremd.
Charlie Kaufman, der mit seinen Drehbüchern zu "Being John Malkovitch" und "Adaptation" schon bewies, daß er sich nicht vor abstrusen Ideen scheut und keine Skrupel hat, wenn es darum geht, sein Konzept umzusetzen, zeigt seine Kreativität und Originalität hier erneut, schafft aber noch mehr: im Kern von "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" steckt eine weitestgehend klischeefrei und mit Herz und Verstand erzählte Liebesgeschichte. So etwas kann man in Hollywood üblicherweise mit der Lupe suchen.
Der Grundidee nach ist "Sunshine" ja eigentlich eine Science-Fiction-Story, doch im Gegensatz zu üblicherweise diesem Genre zugeordneten Werken verzichtet Regisseur Gondry auf große Effekte bei der Darstellung des Gimmicks - der Gedankenlöschung - sondern zeigt diese in der Art, wie alle Gebrauchstechnik in der Realität aussieht: profan, wenig beeindruckend, nur ein Helm, ein Monitor und ein paar Laptops.
Die eigentliche Trickkiste wird erst hervorgeholt, als der wie im Delirium durch seine eigenen Erinnerungen taumelnde Joel verzweifelt versucht, den Erfolg der selbst bestellten Löschungsprozedur zu verhindern und dabei doch nur wieder und wieder dem Ausradieren seiner Vergangenheit beizuwohnen. Dabei sind auch diese visellen Gimmicks organisch mit der Handlung verwoben und dienen dazu, das Geschehende zu untermalen, und nicht als Grafikdemo herzuhalten.
Und die Story ist es ja auch, die eigentlich zählt; während wir vordergründig Joels Quixote-gleichem Kampf gegen die Vergessenheit zuschauen, so ist das eigentliche Credo von Sunshine doch ein anderes: So sehr wir uns auch oft wünschen, uns an gewisse Dinge nicht zu erinnern und manches nie erlebt zu haben, so wäre die Erfüllung dieses Wunsches wohl doch ein größerer Fluch als die harte Realität, denn der Mensch lebt von seinen Erinnerungen, zehrt auch in dunkler Stunde von den schönen Momenten, erinnert sich gerne an vielleicht bessere Zeiten zurück - all dies geht einem verloren, wenn man Lebensabschnitte ohne Happy End einfach ausradiert - denn die schöne Zeit davor geht zwangsläufig ebenfalls verloren. Wenn man sich Joel nach der Behandlung ansieht, wie er trübsinnig und apathisch durchs Leben schleicht und ihn mit dem frühen Joel noch vor der Beziehung mit Clem vergleicht, weiß, wieviel da verlustig ging. Außerdem hindert uns das Vergessen vergangener Fehler nicht daran, diese erneut zu machen, was uns die von Roughale gehaßte Episode mit der Sprechstundenhilfe klar machen will, denn die Menschen bleiben immer noch dieselben.
Roughale lehnt ja auch das Happy End des Filmes ab - ich sehe es gar nicht mal als Happy End, sondern als offenes Ende mit neuem Anfang. Offensichtlich sind Clementine und Joel dazu bestimmt, zusammen zu sein - ob es wissentlich der Unterschiede in den Charakteren nun besser laufen wird als zuvor, läßt der Film offen; aber allein der Versuch ist es, der zählt. Da der Film Alexander Pope zitiert, kontere ich an dieser Stelle einfach mit dem etwas jüngeren Alfred Tennyson:
Kurz noch zu den Schauspielern: Carrey zeigt nach "Truman Show", "Man on the Moon" und "The Majestic" wieder einmal, daß er als Charakterdarsteller in Hollywood immer noch weit unter Wert gehandelt wird; aber auch der Rest des Casts - allen voran natürlich die patente Kate Winslet - spielen bis auf I-Tüpfelchen perfekt und komplettieren so ein brilliantes Filmwerk, das mich wieder daran erinnerte, warum ich eigentlich ein Filmfan bin. Und eine lange Rede letztlich kurz zu machen: eine glatte Eins von mir.
So, Roughale; jetzt kannst Du mit den x-und-drölfzig Horror- und Fantasywerken kontern, die Du seit 2000 besser fandest als "Eternal Sunshine of the Spotless Mind".
Gruß
Kasi Mir
nachdem der Film hier ja tendentiell eher negativ aufgenommen wurde, kann ich immerhin zu einem größeren Gleichgewicht der Meinungen beitragen. Meiner Ansicht nach ist "Eternal Sunshine" der beste Sneakfilm, nein sogar der beste Film überhaupt, den ich seit "American Beauty" (am 7.1.2000) gesehen habe.Wenn man jetzt Marketingfachman wäre, könnte man daraus so eine Schlagzeile wie "der beste Film des 21. Jahrhunderts" machen, aber solch hohle Phrasendrescherei ist mir fremd.
Charlie Kaufman, der mit seinen Drehbüchern zu "Being John Malkovitch" und "Adaptation" schon bewies, daß er sich nicht vor abstrusen Ideen scheut und keine Skrupel hat, wenn es darum geht, sein Konzept umzusetzen, zeigt seine Kreativität und Originalität hier erneut, schafft aber noch mehr: im Kern von "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" steckt eine weitestgehend klischeefrei und mit Herz und Verstand erzählte Liebesgeschichte. So etwas kann man in Hollywood üblicherweise mit der Lupe suchen.
Der Grundidee nach ist "Sunshine" ja eigentlich eine Science-Fiction-Story, doch im Gegensatz zu üblicherweise diesem Genre zugeordneten Werken verzichtet Regisseur Gondry auf große Effekte bei der Darstellung des Gimmicks - der Gedankenlöschung - sondern zeigt diese in der Art, wie alle Gebrauchstechnik in der Realität aussieht: profan, wenig beeindruckend, nur ein Helm, ein Monitor und ein paar Laptops.
Die eigentliche Trickkiste wird erst hervorgeholt, als der wie im Delirium durch seine eigenen Erinnerungen taumelnde Joel verzweifelt versucht, den Erfolg der selbst bestellten Löschungsprozedur zu verhindern und dabei doch nur wieder und wieder dem Ausradieren seiner Vergangenheit beizuwohnen. Dabei sind auch diese visellen Gimmicks organisch mit der Handlung verwoben und dienen dazu, das Geschehende zu untermalen, und nicht als Grafikdemo herzuhalten.
Und die Story ist es ja auch, die eigentlich zählt; während wir vordergründig Joels Quixote-gleichem Kampf gegen die Vergessenheit zuschauen, so ist das eigentliche Credo von Sunshine doch ein anderes: So sehr wir uns auch oft wünschen, uns an gewisse Dinge nicht zu erinnern und manches nie erlebt zu haben, so wäre die Erfüllung dieses Wunsches wohl doch ein größerer Fluch als die harte Realität, denn der Mensch lebt von seinen Erinnerungen, zehrt auch in dunkler Stunde von den schönen Momenten, erinnert sich gerne an vielleicht bessere Zeiten zurück - all dies geht einem verloren, wenn man Lebensabschnitte ohne Happy End einfach ausradiert - denn die schöne Zeit davor geht zwangsläufig ebenfalls verloren. Wenn man sich Joel nach der Behandlung ansieht, wie er trübsinnig und apathisch durchs Leben schleicht und ihn mit dem frühen Joel noch vor der Beziehung mit Clem vergleicht, weiß, wieviel da verlustig ging. Außerdem hindert uns das Vergessen vergangener Fehler nicht daran, diese erneut zu machen, was uns die von Roughale gehaßte Episode mit der Sprechstundenhilfe klar machen will, denn die Menschen bleiben immer noch dieselben.
Roughale lehnt ja auch das Happy End des Filmes ab - ich sehe es gar nicht mal als Happy End, sondern als offenes Ende mit neuem Anfang. Offensichtlich sind Clementine und Joel dazu bestimmt, zusammen zu sein - ob es wissentlich der Unterschiede in den Charakteren nun besser laufen wird als zuvor, läßt der Film offen; aber allein der Versuch ist es, der zählt. Da der Film Alexander Pope zitiert, kontere ich an dieser Stelle einfach mit dem etwas jüngeren Alfred Tennyson:
Tis better to have loved and lost than never to have loved at all.
Kurz noch zu den Schauspielern: Carrey zeigt nach "Truman Show", "Man on the Moon" und "The Majestic" wieder einmal, daß er als Charakterdarsteller in Hollywood immer noch weit unter Wert gehandelt wird; aber auch der Rest des Casts - allen voran natürlich die patente Kate Winslet - spielen bis auf I-Tüpfelchen perfekt und komplettieren so ein brilliantes Filmwerk, das mich wieder daran erinnerte, warum ich eigentlich ein Filmfan bin. Und eine lange Rede letztlich kurz zu machen: eine glatte Eins von mir.
So, Roughale; jetzt kannst Du mit den x-und-drölfzig Horror- und Fantasywerken kontern, die Du seit 2000 besser fandest als "Eternal Sunshine of the Spotless Mind".
Gruß
Kasi Mir
- Roughale
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Die Bewertung zeigt, dass es wohl anders aufgenommen wurde, als es das Forum wiederspiegelt, aber so ist es halt - eine Gesellschaft der Meckerer Ich bleibe dabei, dass mir der Film zu überladen war und dadurch zu konstruiert rüberkam und das Ende wird später behandelt...Kasi Mir hat geschrieben:Hallo allerseits,
nachdem der Film hier ja tendentiell eher negativ aufgenommen wurde, kann ich immerhin zu einem größeren Gleichgewicht der Meinungen beitragen. Meiner Ansicht nach ist "Eternal Sunshine" der beste Sneakfilm, nein sogar der beste Film überhaupt, den ich seit "American Beauty" (am 7.1.2000) gesehen habe.Wenn man jetzt Marketingfachman wäre, könnte man daraus so eine Schlagzeile wie "der beste Film des 21. Jahrhunderts" machen, aber solch hohle Phrasendrescherei ist mir fremd.
Tja, das ist halt so ein Beispiel, viel zu viel Story und Moralisierung kann einen gut gemeinten Film runterziehen...Kasi Mir hat geschrieben:Außerdem hindert uns das Vergessen vergangener Fehler nicht daran, diese erneut zu machen, was uns die von Roughale gehaßte Episode mit der Sprechstundenhilfe klar machen will, denn die Menschen bleiben immer noch dieselben.
Süsslich nett und "Hurra - sie sind wieder zusammen" Stimmung ist mir aber doch zu viel. Der offene Charakter wird der Masse entgehen...aber lassen wir die mal weg, die wird den Film sich gar nicht erst anschauen Mir wär es lieber gewesen, wenn die beiden sich am Ende auf der Strasse zufällig getroffen hätten, aber nicht wiedererkannt - dann wär der Film "thought provoking" gewesen, so kam bei mir leider das "ja ja - lalala" feeling auf...Kasi Mir hat geschrieben:Roughale lehnt ja auch das Happy End des Filmes ab - ich sehe es gar nicht mal als Happy End, sondern als offenes Ende mit neuem Anfang. Offensichtlich sind Clementine und Joel dazu bestimmt, zusammen zu sein - ob es wissentlich der Unterschiede in den Charakteren nun besser laufen wird als zuvor, läßt der Film offen; aber allein der Versuch ist es, der zählt. Da der Film Alexander Pope zitiert, kontere ich an dieser Stelle einfach mit dem etwas jüngeren Alfred Tennyson:Tis better to have loved and lost than never to have loved at all.
Nö, das mache ich nie, weil ich versuche zu vermeiden, Genres zu vermischen und eine gute Horrorperle steht in einer ganz anderen Liga als z.B. exzelente Werke ala der von Dir genannte Americam Beauty. Big Fish zum Beispiel war für mich das beste in der Sneak seit langem, aber von Superlativen sehe ich ab, die sind für Schund und Schmutz reserviertKasi Mir hat geschrieben:So, Roughale; jetzt kannst Du mit den x-und-drölfzig Horror- und Fantasywerken kontern, die Du seit 2000 besser fandest als "Eternal Sunshine of the Spotless Mind".
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
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Langweilig
Langweilig, Langweilig, Langweilig!
Ich fand den Film einfach nur... L...
Meiner Meinung nach sollten die Schauspieler - sollten diese aus einem so extremen Genre wie der Comedy kommen - auch dort bleiben. Jim Carey bleibt für mich die Maske und wird es auch immer sein.
Bei jeder zweiten Szene habe ich gedacht, das gleich doch noch der witzige Teil beginnt. Hiermit meine ich natürlich nicht einige witzige Wendungen die es in dem Film ja ohne Zweifel gegeben hat, sondern die Carey typische Art.
Die Idee des Films ist gut, allerdings meiner Meinung nach schlecht umgesetzt. Andere Schauspieler hätten sicherlich besser die Ideen darstellen können.
Besonders in der Szene mit dem Auto, wo er von einer Seite zur anderen läuft hat mich zu sehr an Bruce Almighty erinnert. Mementohafte Züge im Film und langgezogene Szenen taten Ihr übriges zum frühzeitigen Verlassen des Kinos in Richtung FOYER!
Ich vergebe großzügig eine 4 da mir der Film einfach nicht gefallen hat!
Gruß
Sven aus Reihe 11
Ich fand den Film einfach nur... L...
Meiner Meinung nach sollten die Schauspieler - sollten diese aus einem so extremen Genre wie der Comedy kommen - auch dort bleiben. Jim Carey bleibt für mich die Maske und wird es auch immer sein.
Bei jeder zweiten Szene habe ich gedacht, das gleich doch noch der witzige Teil beginnt. Hiermit meine ich natürlich nicht einige witzige Wendungen die es in dem Film ja ohne Zweifel gegeben hat, sondern die Carey typische Art.
Die Idee des Films ist gut, allerdings meiner Meinung nach schlecht umgesetzt. Andere Schauspieler hätten sicherlich besser die Ideen darstellen können.
Besonders in der Szene mit dem Auto, wo er von einer Seite zur anderen läuft hat mich zu sehr an Bruce Almighty erinnert. Mementohafte Züge im Film und langgezogene Szenen taten Ihr übriges zum frühzeitigen Verlassen des Kinos in Richtung FOYER!
Ich vergebe großzügig eine 4 da mir der Film einfach nicht gefallen hat!
Gruß
Sven aus Reihe 11
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music input
for everyone who liked the eternal sunshine of the spotless mind as much as I did I would like to suggest some music to you
please visit: http://www.tbwg.de
and you will be intrigued!
I often felt that the film was made out of listening to this kind of music!
enjoy!
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- mySneak Novice
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Hallo Kasi Mir,
wow, was für ein Text!! Arbeitest Du nebenbei als Filmkritiker oder hast Du nur viel Zeit, Lust und Kino ist Dein Hobby? Dieses Hintergrundwissen
erstaunt mich fast nach jedem Film. Ich habe sicher auch schon viele Filme gesehen und einiges gelesen, aber diese Verknüpfungen stellen sich mir so deutlich nicht dar.
Wollte ich nur einmal an dieser Stelle erwähnt haben.
Gruß Manu.
wow, was für ein Text!! Arbeitest Du nebenbei als Filmkritiker oder hast Du nur viel Zeit, Lust und Kino ist Dein Hobby? Dieses Hintergrundwissen
erstaunt mich fast nach jedem Film. Ich habe sicher auch schon viele Filme gesehen und einiges gelesen, aber diese Verknüpfungen stellen sich mir so deutlich nicht dar.
Wollte ich nur einmal an dieser Stelle erwähnt haben.
Gruß Manu.
- Kasi Mir
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Kino ist tatsächlich mein Hobby - wer sonst würde z.B. so verrückt sein, (bislang) 447 Sneak Previews zu besuchen? Das mit dem "viel Zeit" ist allerdings definitiv falsch.Manu Reihe 11 hat geschrieben: wow, was für ein Text!! Arbeitest Du nebenbei als Filmkritiker oder hast Du nur viel Zeit, Lust und Kino ist Dein Hobby?
Ich habe allerdings etwas Übung mit dem Verfassen von Ansichten über Filme - ich mache das schon seit etwa zehn Jahren. Als Softwareentwickler und Systemadministrator braucht man in der Freizeit einfach etwas zumindest entfernt Musisches als Ausgleich.
Das ist aber alles nichts gegen den Berliner (Ex-)Star Roughale mit seinem Kinomagazin. Gibt es davon eigentlich noch Material, daß man z.B. bei Sneakgeburtstagen mal verbraten könnte, Roughy?
Gruß
Kasi Mir
Zuletzt geändert von Kasi Mir am 2004-05-22 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Also über den (Ex)-Star könnte ich mich aufregen, will ich aber nicht Also das ist alles ein bischen schwierig, weil das eine Radiosendung war, in die ich neben Musik, meine Filmkritiken mit eingebaut habe, ich weiss, das ich da noch die eine oder andere Aufnahme rumliegen habe, aber wie soll man sowas im Kino verarbeiten, ohne die Leute totzulangweilen? Ich hatte jemals damals die Prämisse, dass ich keine Filme, die ich in Pressevorführungen umsonst gesehen habe in der Sendung verreisse, das kam gut an, beim Publikum ebenso, wie bei den PR Leuten der Verleiher - allerdings musste ich das schonmal machen, dass ich am Anfang aufzählte, welche Filme ich die Woche gesehen hatte und über welche ich berichten werde Beim Englischen Patienten habe ich das sogar unterstrichen, indem ich sagte, dass ich über den Film DEFINITIV nicht berichten werdeKasi Mir hat geschrieben:Das ist aber alles nichts gegen den Berliner (Ex-)Star Roughale mit seinem Kinomagazin. Gibt es davon eigentlich noch Material, daß man z.B. bei Sneakgeburtstagen mal verbraten könnte, Roughy?
Wo wir schon so abgeschwiffen (?? ) sind und ich dem Ralph Fiennes mal wieder sein Nichtkönnen in dem Oscarüberschütteten Grottenfilm vorgehalten habe... muss ich mal einen Tipp abgeben: Spider - ein toller Film, aber eher nicht sneaktauglich (nicht weil ich ihn schon kenne )
Na dann bis heute abend!
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)