#1492 Anora
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#1492 Anora
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Re: #1492 Anora
Der Anfang war absoluter Müll, wild zusammengeschnittener uninteressanter Kram, dann kam die Familie ins Spiel, das Stümpern bei der Problemlösung war unterhaltsam, hatte ein paar nette Momente aber dann war das Ende wieder so grottig wie der Anfang - gerade noch eine 3- aber mit sehr viel Kram für eine glatte 6 darin
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
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Re: #1492 Anora
Hallo allerseits,
ich bin nicht so kritisch wie Roughale, aber auch nicht gewillt, mich einfach in den Jubelkanon für „Anora“ einzugliedern.
Die erste Dreiviertstunde war schon etwas anstrengend, immer wieder sorgten harte Schnitte zwischen Musik- und Dialogsequenzen für Schleudertrauma beim Zuschauer. Dabei kaschierten die Schnitte ein wenig, daß wir im Endeffekt immer das gleiche vorgesetzt bekamen. Iwan und Ani beim Sex, auf der Couch, mit Freunden, bei ungezügelten Parties, und schließlich in Las Vegas. Das fand ich gestern – vor allem beim zweiten Anschauen – doch ziemlich ermüdend. Im Endeffekt sollte der Part eigentlich nur wiedergeben, daß Iwan innerlich noch ein Kind ist (ein klassisches "Spoiled Brat" halt), und das Ani obwohl zunächst skeptisch, nach und nach seinem Charme (und seinem Reichtum) erliegt.
Dann, nach der Hochzeit, beginnt die Boulevard-Farce – natürlich bekommen Iwans Eltern mit, daß er – eine „Bordsteinschwalbe“! – geheiratet hat und schicken Toros und seine Leute vorbei, das Sache zu regeln, damit haben sie aber nicht damit gerechnet, daß a) Iwan sofort das Weite sucht und b) Ani überraschend widerspenstig ist Etwa eine Stunde versuchen die Schergen eher untauglich und dilettantisch, Iwan ausfindig zu machen, und eine Annullierung der Ehe zu erreichen; schließlich fliegen noch Iwans Eltern aus Russland ein. Dieser Teil des Films ist schon allein aufgrund seiner anarchischen Energie sehenswert, zwischen all den „Fuckfaces“ und „Dickwads“ sind aber auch in den Dialogen einige Knaller versteckt.
Doch natürlich muß der Spaß einmal enden. Hier zeigt sich dann Iwans wahres Gesicht, der die Ehe einfach aus einer Laune heraus (und um seinen Eltern vor den Kopf zu stoßen) geschlossen hat und in keiner Minute realisierte was das für Ani bedeutete. Deswegen endet der Film auch ohne die ganze Partymucke mit einer Ani, die auf den Boden der Realität zurückfällt – mir war der Schluß nur zu lang, denn als die Party vorbei aus, geht der Film noch fast eine halbe Stunde weiter, die für mich – auch gerade wegen der Stunde davor – sehr dröge herüberkam. Das war vermutlich Absicht von Filmemacher, aber mir war diese Sequenz einfach zu lang; ich hätte das auch in der halben Zeit kapiert.
Von daher habe ich mich zu einer „Drei“ entschieden und halte die Note auch nach erneuter Betrachtung aufrecht. Der Film in der Mitte (mit entsprechend zusammengekürzter Ein- und Ausleitung) hätte von mir eine „Zwei“ bekommen. Aber ich kann verstehen, wenn da jemand zu einem anderen Urteil kommt.
Gruß
Kasi Mir
ich bin nicht so kritisch wie Roughale, aber auch nicht gewillt, mich einfach in den Jubelkanon für „Anora“ einzugliedern.
Die erste Dreiviertstunde war schon etwas anstrengend, immer wieder sorgten harte Schnitte zwischen Musik- und Dialogsequenzen für Schleudertrauma beim Zuschauer. Dabei kaschierten die Schnitte ein wenig, daß wir im Endeffekt immer das gleiche vorgesetzt bekamen. Iwan und Ani beim Sex, auf der Couch, mit Freunden, bei ungezügelten Parties, und schließlich in Las Vegas. Das fand ich gestern – vor allem beim zweiten Anschauen – doch ziemlich ermüdend. Im Endeffekt sollte der Part eigentlich nur wiedergeben, daß Iwan innerlich noch ein Kind ist (ein klassisches "Spoiled Brat" halt), und das Ani obwohl zunächst skeptisch, nach und nach seinem Charme (und seinem Reichtum) erliegt.
Dann, nach der Hochzeit, beginnt die Boulevard-Farce – natürlich bekommen Iwans Eltern mit, daß er – eine „Bordsteinschwalbe“! – geheiratet hat und schicken Toros und seine Leute vorbei, das Sache zu regeln, damit haben sie aber nicht damit gerechnet, daß a) Iwan sofort das Weite sucht und b) Ani überraschend widerspenstig ist Etwa eine Stunde versuchen die Schergen eher untauglich und dilettantisch, Iwan ausfindig zu machen, und eine Annullierung der Ehe zu erreichen; schließlich fliegen noch Iwans Eltern aus Russland ein. Dieser Teil des Films ist schon allein aufgrund seiner anarchischen Energie sehenswert, zwischen all den „Fuckfaces“ und „Dickwads“ sind aber auch in den Dialogen einige Knaller versteckt.
Doch natürlich muß der Spaß einmal enden. Hier zeigt sich dann Iwans wahres Gesicht, der die Ehe einfach aus einer Laune heraus (und um seinen Eltern vor den Kopf zu stoßen) geschlossen hat und in keiner Minute realisierte was das für Ani bedeutete. Deswegen endet der Film auch ohne die ganze Partymucke mit einer Ani, die auf den Boden der Realität zurückfällt – mir war der Schluß nur zu lang, denn als die Party vorbei aus, geht der Film noch fast eine halbe Stunde weiter, die für mich – auch gerade wegen der Stunde davor – sehr dröge herüberkam. Das war vermutlich Absicht von Filmemacher, aber mir war diese Sequenz einfach zu lang; ich hätte das auch in der halben Zeit kapiert.
Von daher habe ich mich zu einer „Drei“ entschieden und halte die Note auch nach erneuter Betrachtung aufrecht. Der Film in der Mitte (mit entsprechend zusammengekürzter Ein- und Ausleitung) hätte von mir eine „Zwei“ bekommen. Aber ich kann verstehen, wenn da jemand zu einem anderen Urteil kommt.
Gruß
Kasi Mir
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