#1338 Annette (2021)
Moderatoren: Kasi Mir, emma, Niels
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#1338 Annette (2021)
Musicals usually have a hard time at the sneak - arguably even harder than horror films, even though the last "real" musical (as opposed to just music films like e.g. #1301 "Judy") - #1144 "La La Land" - got a top ten spot in that year. But generally, for every "La La Land", there are at least half a dozen #0115 "Preacher's Wife" or #0631 "Dreamgirls".
Curiously, "Annette" wasn't originally supposed to become a movie; rather, it was an idea for a concept album of the Californian band "Sparks" with which they planned to tour. However, when excentric french director Leos Carax "Les amants du pont-neuf" used one of their songs in his 2011 film "Holy Motors", they wondered whether the could turn their idea into a musical instead, and to their surprise, Carax was interested. The film got greenlighted way back in 2016 with Adam Driver as the male lead, but his commitements with "Star Wars" kept delaying the project which lead to an array of actresses (e.g. Rooney Mara and Michelle Williams) to be first cast for opera singer Ann, then having to drop out again due to scheduling conflicts. When shooting finally began in late 2019 Ann was portrayed by Marion Cotillard, with former "Big Bang Theory" star Simon Kinberg starring in the only other role of note.
The film itself tells a tragic love story between a "agent provocateur" comedian and a classical opera singer; the film conveys almost all of its story though the songs with very few spoken dialogue apart from the occasional "show biz news" broadcast.
Here's the trailer for "Annette", which does not at all convey the amount of music:
And how did you like this film, which I venture to claim is unlike any other of the 1338 sneak entries? How did you like the songs, the sets, the perfomance, and the at times puzzling aesthetic decisions? I'm very interested to read what you thought about this musical.
Curiously, "Annette" wasn't originally supposed to become a movie; rather, it was an idea for a concept album of the Californian band "Sparks" with which they planned to tour. However, when excentric french director Leos Carax "Les amants du pont-neuf" used one of their songs in his 2011 film "Holy Motors", they wondered whether the could turn their idea into a musical instead, and to their surprise, Carax was interested. The film got greenlighted way back in 2016 with Adam Driver as the male lead, but his commitements with "Star Wars" kept delaying the project which lead to an array of actresses (e.g. Rooney Mara and Michelle Williams) to be first cast for opera singer Ann, then having to drop out again due to scheduling conflicts. When shooting finally began in late 2019 Ann was portrayed by Marion Cotillard, with former "Big Bang Theory" star Simon Kinberg starring in the only other role of note.
The film itself tells a tragic love story between a "agent provocateur" comedian and a classical opera singer; the film conveys almost all of its story though the songs with very few spoken dialogue apart from the occasional "show biz news" broadcast.
Here's the trailer for "Annette", which does not at all convey the amount of music:
And how did you like this film, which I venture to claim is unlike any other of the 1338 sneak entries? How did you like the songs, the sets, the perfomance, and the at times puzzling aesthetic decisions? I'm very interested to read what you thought about this musical.
"Sometimes, you can still catch me dancing in it."
"My mind has an endless capacity for useless information."
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Re: #1338 Annette (2021)
Ich bleibe bei meiner Meinung: Kunst gehört nicht in's Kino und erst Recht nicht schlechte wie hier - eine glatte 6
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
Re: #1338 Annette (2021)
Oh, das wusste ich nicht, dass Kunst vom Kino ausgeschlossen ist. Wobei ich bei dem Film gestern nicht als Erstes an Kunst gedacht habe. Gebe ihm zwar keine glatte 1, aber eine 6 hat er auch nicht verdient.
Die L. emma
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Re: #1338 Annette (2021)
Was war es denn sonst? Aber ich war echt nur genervt, wegen der miesen Musik den unterirdisch billigen Songtexten und dem zunehmenden Kitsch gegen Ende, war halt nicht mein Ding... Schön wenn es dir gefallen hat!
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
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Re: #1338 Annette (2021)
Na, da haben wir ja schon sehr unterschiedliche Meinungen - wenn auch von Moderatoren und nicht von den übrigen Sneakern. Dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben:
Zunächst einmal mein Credo: Film ist Kunst. Kunst muß nichts Schlechtes sein, auch wenn mein Schwager gerne das Bonmot "Kunst kommt von Kacke" zum Besten gibt. Das heißt natürlich nicht, daß Kunst - oder ein Film - automatisch gut sein muß, ganz im Gegenteil.
Dann konkret zum Film: ich habe mich nach einiger Überlegung für eine 3+ als Gesamtnote entschieden. Zunächst einmal zu den Krtikpunkten: Mir ist der Film viel zu lang - von der Story her hätte man das locker in 90-100 Minuten unterbringen können, und das generelle Problem, daß Musicalfilme eben durch die Musikstücke die Laufzeit über Gebühr aufblasen, wird auch hier offenbar. Die Musikstücke waren experimentell (bei den Sparks jetzt nicht die größte Überraschung) und operierten zum Teil mit mantra-artigen Wiederholungen, die mir vor allem nach der recht flotten ersten Stunde zunehmend auf die Nerven gegangen sind. Zudem waren die gesanglichen Leistungen von Adam Driver und Simon Kinberg (der zumeist ja nur Sprechgesang gemacht hat) zumindest diskutabel (Madame Cotillard kann ich da keinen Vorwurf machen). Insgesamt war auch die Charakterzeichnung eher mäßig, Drivers Henry kommt noch am besten weg, die restlichen Figuren - selbst Cotillards Ann - sind eigentlich ziemlich eintönig gehalten.
Demgegenüber stehen zum Teil fetzige, mitreißende Musiknummern - vor allem in der ersten Hälfte des Films, die ja beide Stand-Up-Performances von Henry McHenry enthielt - auch die "Film als Performance"-Flankierung durch zwei Musiknummern "out of character" hat mir gefallen. Adam Driver bot (abseits der Musik ) eine sehr gute Leistung und konnte die Höhen und Tiefen seiner Figur exzellent herüberbringen; Cotillard fungierte mehr als "eye (and ear) candy", brachte aber genügend Nuance auf die Leinwand, um ihre Ann glaubwürdig zu gestalten. Insgesamt war der Film etwas unentschlossen über das, was er eigentlich genau erzählen wollte, er wirkte zum Teil ein wenig beliebig, einzelne Storyelemente tauchten auf und wurden dann fallen gelassen; vielleicht haben die Sparks bei den sieben Jahren Entstehungszeit irgendwann den Fokus verloren haben und noch einen (besseren?) Story Editor gebraucht hätten. Insofern ein fehlerbehahtetes, aber keineswegs uninteressantes Projekt, nur eine Dreiviertelstunde zu lang. Die 3+ kam im Endeffekt dadurch zustande das ich seinerzeit "Vox Lux" - einem ähnlich "interessant gescheiterten", musikalischen Projekt - eine Drei gegeben hatte, und mir "Annette" etwas mehr Spaß gemacht hat.
Soviel von mir zu dem Film - auf ein abwechslungreiches und vielschichtiges Jahr 28 unserer Sneak!
Gruß
Kasi Mir
Zunächst einmal mein Credo: Film ist Kunst. Kunst muß nichts Schlechtes sein, auch wenn mein Schwager gerne das Bonmot "Kunst kommt von Kacke" zum Besten gibt. Das heißt natürlich nicht, daß Kunst - oder ein Film - automatisch gut sein muß, ganz im Gegenteil.
Dann konkret zum Film: ich habe mich nach einiger Überlegung für eine 3+ als Gesamtnote entschieden. Zunächst einmal zu den Krtikpunkten: Mir ist der Film viel zu lang - von der Story her hätte man das locker in 90-100 Minuten unterbringen können, und das generelle Problem, daß Musicalfilme eben durch die Musikstücke die Laufzeit über Gebühr aufblasen, wird auch hier offenbar. Die Musikstücke waren experimentell (bei den Sparks jetzt nicht die größte Überraschung) und operierten zum Teil mit mantra-artigen Wiederholungen, die mir vor allem nach der recht flotten ersten Stunde zunehmend auf die Nerven gegangen sind. Zudem waren die gesanglichen Leistungen von Adam Driver und Simon Kinberg (der zumeist ja nur Sprechgesang gemacht hat) zumindest diskutabel (Madame Cotillard kann ich da keinen Vorwurf machen). Insgesamt war auch die Charakterzeichnung eher mäßig, Drivers Henry kommt noch am besten weg, die restlichen Figuren - selbst Cotillards Ann - sind eigentlich ziemlich eintönig gehalten.
Demgegenüber stehen zum Teil fetzige, mitreißende Musiknummern - vor allem in der ersten Hälfte des Films, die ja beide Stand-Up-Performances von Henry McHenry enthielt - auch die "Film als Performance"-Flankierung durch zwei Musiknummern "out of character" hat mir gefallen. Adam Driver bot (abseits der Musik ) eine sehr gute Leistung und konnte die Höhen und Tiefen seiner Figur exzellent herüberbringen; Cotillard fungierte mehr als "eye (and ear) candy", brachte aber genügend Nuance auf die Leinwand, um ihre Ann glaubwürdig zu gestalten. Insgesamt war der Film etwas unentschlossen über das, was er eigentlich genau erzählen wollte, er wirkte zum Teil ein wenig beliebig, einzelne Storyelemente tauchten auf und wurden dann fallen gelassen; vielleicht haben die Sparks bei den sieben Jahren Entstehungszeit irgendwann den Fokus verloren haben und noch einen (besseren?) Story Editor gebraucht hätten. Insofern ein fehlerbehahtetes, aber keineswegs uninteressantes Projekt, nur eine Dreiviertelstunde zu lang. Die 3+ kam im Endeffekt dadurch zustande das ich seinerzeit "Vox Lux" - einem ähnlich "interessant gescheiterten", musikalischen Projekt - eine Drei gegeben hatte, und mir "Annette" etwas mehr Spaß gemacht hat.
Soviel von mir zu dem Film - auf ein abwechslungreiches und vielschichtiges Jahr 28 unserer Sneak!
Gruß
Kasi Mir
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Re: #1338 Annette (2021)
und
waren die Gründe, warum es bei mir nicht zu einer glatten 1 gereicht und mich in Jubelstürme versetzt hat. Auch wenn ein Adam Driver nicht singen können muss und ich mir an manchen Stellen gewünscht habe, der Film möge nie aufhören. Ganz unabhängig von meinem Musikgeschmack.
Die L. emma
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Re: #1338 Annette (2021)
Ich will nur mal klarstellen, dass wir hier nicht streiten, denn über Geschmack geht das ja nicht, auch wenn man es oft versucht
Und ich mag es nun mal nicht, wenn mir Kunst vorgesetzt wird, ohne dass ich darauf vorbereitet bin (was natürlich hier nicht geht ), kann und sollte man auch anders sehen.
Der Ansatz war ja ganz interessant, aber das Erzählte war mir zu banal und ausserdem einfach zu hoppelig erzählt - kann sehr gut sein, dass mir dafür eine gewisse Aufnahmefähigkeit fehlt, ging mir bei The Lighthouse ja genauso und der wird auch überall als grosse Kunst abgefeiert - mich haben beide Filme auf ähnlicher Ebene nicht erreichen können und dann weiss ich dass ich überkritisch werde.
Da ich mich selbst als Musiker sehe, wenn auch sehr amateurhaft, so kann ich es mir erlauben, die wirklich fast generisch wirkende Musik zu kritisieren, OK, das mag zu den Sparks passen, aber dann will ich auch das Gottlieb Wendehals Vorbild sehen können, konnte ich nur zu Beginn und dann nochmal im Cockpit des Flugzeuges. Die Texte waren noch schlimmer zu ertragen, ganz platte Zeilen, die auch noch etliche Male wiederholt wurden - das mag auch wieder zu den Sparks passen, in der Zeit, in der die begannen, war das üblich so - 80er Jahre Prosa, die Trio genial mit Da Da Da blosgestellt hatte - fanhd ich damals nicht klasse, daran hat sich nichts geändert. Den Gesangsleistungen muss ich aber Respekt zollen, denn auch wenn Driver nicht als guter Sänger zu bezeichnen ist, so hat er das tapfer durchgestanden und seine Gesangsversuche den einzelnen Songs angepasst und das gelang ihm mal recht gut und manchmal weniger gut. Bei einem Duett mit der wirklich guten Tenoristin entstand dadurch sogar eine interessante, musikalische Spannung! Big Bang Howie war da etwas besser und spielte auich den Adam an die Wand, wofür er dann wohl die Schwimmstunde bekommen hat
Ansonsten zuviel WTF Momente (Kunst?), sei es die Puppe für das Baby, ober auch die ungewollt witzig wirkende Sexszene...
Mein Fazit: HURZ!
Und ich mag es nun mal nicht, wenn mir Kunst vorgesetzt wird, ohne dass ich darauf vorbereitet bin (was natürlich hier nicht geht ), kann und sollte man auch anders sehen.
Der Ansatz war ja ganz interessant, aber das Erzählte war mir zu banal und ausserdem einfach zu hoppelig erzählt - kann sehr gut sein, dass mir dafür eine gewisse Aufnahmefähigkeit fehlt, ging mir bei The Lighthouse ja genauso und der wird auch überall als grosse Kunst abgefeiert - mich haben beide Filme auf ähnlicher Ebene nicht erreichen können und dann weiss ich dass ich überkritisch werde.
Da ich mich selbst als Musiker sehe, wenn auch sehr amateurhaft, so kann ich es mir erlauben, die wirklich fast generisch wirkende Musik zu kritisieren, OK, das mag zu den Sparks passen, aber dann will ich auch das Gottlieb Wendehals Vorbild sehen können, konnte ich nur zu Beginn und dann nochmal im Cockpit des Flugzeuges. Die Texte waren noch schlimmer zu ertragen, ganz platte Zeilen, die auch noch etliche Male wiederholt wurden - das mag auch wieder zu den Sparks passen, in der Zeit, in der die begannen, war das üblich so - 80er Jahre Prosa, die Trio genial mit Da Da Da blosgestellt hatte - fanhd ich damals nicht klasse, daran hat sich nichts geändert. Den Gesangsleistungen muss ich aber Respekt zollen, denn auch wenn Driver nicht als guter Sänger zu bezeichnen ist, so hat er das tapfer durchgestanden und seine Gesangsversuche den einzelnen Songs angepasst und das gelang ihm mal recht gut und manchmal weniger gut. Bei einem Duett mit der wirklich guten Tenoristin entstand dadurch sogar eine interessante, musikalische Spannung! Big Bang Howie war da etwas besser und spielte auich den Adam an die Wand, wofür er dann wohl die Schwimmstunde bekommen hat
Ansonsten zuviel WTF Momente (Kunst?), sei es die Puppe für das Baby, ober auch die ungewollt witzig wirkende Sexszene...
Mein Fazit: HURZ!
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)