Hallo allerseits,
Ich bin durch einen ungeplanten Konzertbesuch etwas später dran als sonst, aber da ja hier sonst sowieso niemand schreibt...
Ich fand den Film auch größtenteils unterhaltsam, muß dabei aber leichte Abstriche im Storytelling machen. Ich Endeffekt verläßt sich „Hit Man“ für mich zu sehr auf seine Vignetten, in denen Gary in zum Teil absurden Verkleidungen Leute dazu brachte, sich selbst als Mord-Auftraggeber zu inkriminieren; diese sind unterhaltsam, weil die Dialoge gut geschrieben sind, und Glen Powell als Gary auch die bizarrsten Verkleidungen verkaufen konnte. Das Ganze spielt aber klar die zweite Geige im Vergleich zur Beziehung zwischen Gary und Maddy, die als klassische Amour Fou beginnt, dann aber erkennbar mehr wird. Hier hat der Film über weite Strecken seiner Runtime nicht viel zu erzählen, Szenen von wiederholten Treffen werden gemischt mit oben erwähnten Vignetten, und der Zuschauer fragt sich, was das wohl enden mag. Oder auch nicht, denn eigentlich gibt es nur einen Ausweg aus dem Dilemma, der den Film nicht zur Tragödie machen würde, insbesondere nachdem Maddys Charakter in Frage gestellt wird. Ich rechne es dem Film allerdings hoch an, daß er Maddy nicht als „evil manipulating bitch“ outet; die Schlußwendung erforderte dann allerdings meiner Ansicht nach „out of character“-Moments von Gary, die etwas zu cool gespielt wurden.
Aber insgesamt war der Film aufgrund seiner scharfen Dialoge und witzigen Einfälle die meiste Zeit hochgradig unterhaltsam, und ich kann mir keine alternative Herangehensweise an das Material vorstellen, die ein ähnliches oder besseres Ergebnis geliefert hätte. Deswegen eine „2 minus“ von mir, was den Film im Sneakjahr 2024 zwischen „One Life“ und „Late Night with the Devil“ auf (aktuell) Platz zwei einlaufen läßt.
Gruß
Kasi Mir