Hallo allerseits,
Ein wenig mehr könnte man zu „Challengers“ schon schreiben, auch wenn der Zeit gekostet hat.
Mein Eindruck war: Luca Guadagnino hat die Geschichte von Tashi, Art und Patrick sehr zäh erzählt. Teilweise lag das an den Tennis-Szenen; ich bis kein Tennis-Fan und deswegen haben mich die eher weniger interessiert. Guadagnino haben sie aber offenbar auch nicht interessiert, sonst wären sie nicht ständig bruchstückhaft und aus dem Zusammenhang gerissen eingestreut worden, so daß man den Spielen gar nicht folgen konnte. Dafür waren sie aber deutlich zu lang; und die POV-Szenen sich Sicht des Tennisballs gingen gar nicht.
Doch auch abseits des Platzes tat sich recht wenig; der Film versucht, die eigentlich recht simple Geschichte durch ständiges Vor- und Zurückblenden künstlich zu verkomplizieren, was zumindest bei mir stellenweise Konfusion auslöste (In welcher Zeit sind wir gerade?), aber die Geschichte nicht interessanter, sondern nur länger machte.
Die Figuren waren auch relativ dünn. Von Art erfuhren wir nur, daß er in Tashi verliebt war und das er eigentlich seine Karriere beenden wollte; nur Tashi zuliebe machte er weiter . Der wesentlich erfolglosere Patrick wollte Tasci zurückgewinnen – sowohl für die Karriere (er glaubte, noch ein gutes Jahr auf dem Platz bringen zu können), als auch fürs Bett. Tashi ihrerseits hatte Art wohl nur aus Trotz geheiratet, war immer noch an Patrick interessiert, aber nicht bereit, dafür ihre Ehe zu opfern. In diesem Beziehungsgeflecht kam die Freundschaft zwischen Art und Patrik, die sich seit jungen Jahren kannten, natürlich unter die Räder.
Daraus hätte man einen guten 90-Minuten-Film machen können – mit 127 Minuten Nettolaufzeit (ohne Abspann) – ist „Challengers“ aber viel zu lang und mehr ein Marathonlauf denn ein Tennismatch von mir gibt es dafür eine „3 minus“ (für die Musik, einige Kameraeinstellungen, und das ganz ordentliche Grundgerüst einer Story); der bessere Tennis/Beziehungfilm ist aber ganz klar
„Wimbledon“.