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#1388 Land of Dreams
Verfasst: 2022-10-10 23:24
von Kasi Mir
The second film by iranian-born filmmakers in less than two months - and they even share a connection, because Sheila Vand, the lead in "Land of Dreams" was also the lead in "A Girl walks home alone at night", the breakout film from "Mona Lisa and the Blood Moon" director Ana Lily Amirpour. "Land of Dreams" was directed by Shirin Neshat and Shoja Azari, the former of which also had the story idea for the film that largely seems to transpire in a near-future US where a friendly, but shady government agency becomes interested in the dreams of their citizens. The screenplay is credited to Azari and Jean-Claude Carrière ("The Unbearable Lightness of Being", "Le retour de Martin Guerre") who sadly passed early last year aged 89.
This is the trailer:
And how did you like the film, which apart from Sheila Vand featured actors like Christopher McDonald, Matt Dillon, Isabella Rosselini and William Moseley (who some of you may remember as Peter in the "Narnia" films)? How did you like the decidedly unconventional approach to storytelling, and the jabs at american culture? Please let us know in a reply to this posting.
Re: #1388 Land of Dreams
Verfasst: 2022-10-11 13:23
von Kasi Mir
Hallo allerseits,
da Rafael ja nicht da war, nutze ich mal eben die Mittagspause, um meine Gedanken zu "Land of Dreams" zu dokumentieren.
Als Satire taugte dieser Film meiner Ansicht nach nur wenig, weil die Karikaturen amerikanischen Sicherheitsglaubens, mal mehr, mal weniger latenter Xenophobie sowie des religiösen Fanatismus der "Evangelicals" ziemlich oberflächlich bei Allgemeinplätzen blieben, und die Filmemacher augenscheinlich bereits mit der bloßen Präsentation zufrieden waren. Einen Kommentar dieser Auswüchse der US-Kultur suchte ich vergeblich, wie auch einen Kontext für die Szene mit Gaius Charles als Künstler David.
Dann gab es diverse Elemente - Personen, die an den abgelegensten Orten einfach auftauchen, mehrere Doppelrollen von Schauspielern, und immer wieder merkwürdige Handlungen, die einfach im Raum stehen blieben, abrupte Szenenwechsel, und Anachronismen (wie Simins altes Fahrzeug und die Tatsache, daß sie schon 1989 in die USA gekommen sein sollte, obwohl der Film augenscheinlich im Jahr 2030 spielt) - bei denen ich mich gefragt habe, ob hier der Film selbst vielleicht in eine Traumwelt gewandert war. Doch wer hier eine Auflösung erwartete, wurde enttäuscht.
Überhaupt weiß ich nicht, was für eine Geschichte "Land of Dreams" eigentlich erzählen wollte; die einzelnen Elemente des Films wirkten zuweilen wahllos verteilt, und die Tendenz der Filmemacher, Szenen einfach im Raum stehen zu lassen, machte die Sache nicht einfacher. Vieles wird angerissen, dann aber einfach nicht weitererzählt, und dem Zuschauer überlassen, irgendeine Schlußfolgerung daraus zu ziehen.
Was bleibt, was eine zugegebenermaßen charismatische Hauptdarstellerin (die zumindest das Interesse der Zuschauers an ihrem Werdegang aufrecht erhalten kann, wenn es schon das Drehbuch nicht macht), sowie solide Supporter in Matt Dillon und William Moseley, und ein paar Gags zum Schmunzeln. Viel zu wenig für 113 Minuten Film, von daher ist von mir mehr als eine "Vier" nicht drin. Ich gebe aber sofort zu, daß "Land of Dreams" Fans von Stream-of-Conciousness-Werken ohne klare Narrative deutlich mehr gefallen könnte.
Gruß
Kasi Mir