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#842 127 Hours
Verfasst: 2011-02-01 10:48
von Roughale
Der neue Danny Boyle Film um den es im Vorraus schon ein wenig zu hören gab, so war ich auf die recht detaillierte Amputationsszene vorbereitet und fand sie zwar recht heftig, aber nicht schlimm, weil doch mehr das Kopfkino angeregt wurde, als der Gorebauer - das unterscheidet halt den Danny von seinem Initialvetter Bousman
Nun kann man die Handlung des Films eigentlich auf einem Bierdeckel niederschreiben und wenn man nicht in kleine Details, wie einen aufblasbaren Scooby Doo geht, dann passt da sogar noch eine ordentliche Zeche drauf. Und trotz der Minimalhandlung war ich permanent gefesselt, auch wenn einige kleine "Warum macht der das?" aus der Nachbarschaft den Versuch des Entfesselns vornahmen. Spätestens ab dem Unfall war ich voll auf der Seite des Verunglückten und zitterte und litt mit ihm mit. Klasse Schauspiel vom Green Goblin jr. Jess Franco! Sehr viel mehr Schauspieler gab es eigentlich nicht, das waren eher Statisten, denn das hier war eine klassische one-man show mit fantstischen Naturaufnahmen. Ein weiterer Boyle Film, der mich fasziniert hat - weiter so Danny!
Eine glatte 1 dafür.
Re: #842 127 Hours
Verfasst: 2011-02-01 19:07
von Bud_White
Der Film ist gut gemacht, handwerklich einwandfrei und schauspielerisch gut. Trotzdem kommt der Film für mich über ein gutes Mittelmaß nicht hinaus, dafür ist die Story einfach zu dünn. Die Originalgeschichte ist faszinierend, aber in meinen Augen nicht genug für einen ganzen Spielfilm (im Gegensatz zu einem Dokumentarfilm). Mann fällt in Spalte, klemmt sich Arm ein, schneidet ihn ab -> Ende. Danny Boyle und seine Crew haben alles rausgeholt was geht, aber weder ist es ein Film, den ich weder lange in Erinnerung behalten, geschweige denn ein zweites Mal gucken oder weiterempfehlen werde. Daher für mich eher im Bereich 2-/3+.
btw.
Bei der Armszene hat sich mir der Magen umgedreht. (das ist komplett wertfrei gemeint)
Re: #842 127 Hours
Verfasst: 2011-02-01 20:43
von noidea
Kann mich Bud_White nur zu 100% anschließen. Von einer 1 war das gezeigte Meilenweit entfernt. Da die Geschichte ja allgemein bekannt gewesen sein dürfte war das ganze dann doch etwas dünn. Der einzige Moment der mich wirklich berührt hat war das Ende mit dem echten Aron Ralston.
James Franco macht sicherlich einen guten Job. Aber da er auch, neben dem Stein, der einzige wirkliche Darsteller ist muss er ja nun auch nicht wirklich viel aufbieten.
Und ich muss ehrlich gestehen, dass auch mir die Armszene ziemlich nahe ging und normalerweise habe ich mit sowas überhaupt keine Probleme (Dale & Tucker bot ja auch einiges in der Hinsicht).
Von mir ne 3+ für das durchaus erkennbare bemühen... und das Erlebnis, dass Jessica_HMWDH aus dem Kino geflüchtet ist
Re: #842 127 Hours
Verfasst: 2011-02-01 21:12
von emma
noidea hat geschrieben:Aber da er [...]der einzige wirkliche Darsteller ist muss er ja nun auch nicht wirklich viel aufbieten.
Bitte? Gerade
weil er der einzige wirkliche Darsteller ist muss er sich verdammt viel "aufbieten". Er muss den ganzen Film alleine tragen. Danach leckt sich jeder Schauspieler die Finger, und nur wenige haben die Möglichkeit sich so eine Herausforderung zu angeln.
Ob er's geschafft hat, vermag ich nicht objekt beurteilen
apropos nicht objectiv:
NY Times: 14 Actors Acting
Natalie Portmann gibt's da auch
Re: #842 127 Hours
Verfasst: 2011-02-01 21:31
von Jessica_hmwdh
Hallo zusammen,
nach etwas längerer Zeit von mir auch mal wieder ein Beitrag im Forum.
Ich fand den Film gut, die Handlung wurde zum Glück von kleinen Flash Backs etc etwas aufgelockert. James Franco hat auch gut gespielt, aber trotzdem wird dieser Film nicht mein Lieblingsfilm, da es eben eine echt dünne Story war - wie schon vor mir gesagt: Mann geht klettern, fältt, steckt alleine fest, schneidet seinen Arm ab und ist wieder frei. Daraus einen Film von 1,5 Stunden zu machen ist schon erstaunlich!
Wie von noidea schon berichtet - die Arm Szenen (denn der Arm war ja eher der Hauptdarsteller zum Ende hin) haben mich auch echt weg gehauen. Oft konnte ich gar nicht hin sehen, kurz vor Schluss musste ich dann echt raus gehen, Wasser trinken und mich hinlegen, sonst wäre ich umgekippt. Wie mir berichtet wurde war ich jedoch nicht die einzige. Noch eine Person, sogar männlich, ist wohl tatsächlich umgekippt....
Das war doch etwas zu heftig für mich.
Ich geb ihm ne 2-
Re: #842 127 Hours
Verfasst: 2011-02-02 10:50
von Oberchecker
Die heftigen Reaktionen auf die Selbst-OP-Szene liegen ja wohl darin, dass sich die Zuschauer damit identifizieren können... Irgendwo war mal eine Szene, da sind jemandem Piercings aus der Haut gerissen worden: Das fand ich persönlich noch schlimmer als diese OP.
Abbrechende oder ausgerissene Fingernägel, blutigst entfernte Piercings, gebrochene Knochen oder halt diese OP: das ist alles vorstellbar und damit schlimm. Ein zerplatzender Kopf nach Shotgun-Schuss ist "Quatsch", also so weit von der Lebensrealität fast jeden Kinobesuchers entfernt, dass es einen einfach nicht berührt...