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#799 Chloe
Verfasst: 2010-04-06 9:50
von Roughale
Gestern nach dem Film lag ich noch bei einer 3- nun bin ich im 4er Bereich angekommen, das war einfach gähnend langweilig und das Ende war ne glatte 6. Das Schauspiel war zwar akzeptabel und die Sexszene von Frau Moore und der Blondine mutig und in den USA bestimmt beschnitten, aber der Film hatte ansonsten nicht viel vorzuweisen. Die Überraschung, dass der arme Ehemann gar nicht mit seinen Studentinnen rummacht war gar keine und die Psychobelagerung von Knutschmundchen war lächerlich, wenn da wenigetsens der Sohn zum Selbstmord getrieben worden wär, oder die beiden Schicksen zusammen den Liam entsorgt hätten - dann wär da was Bemerkenswertes zu betrachten gewesen, so nur Langeweile mit leicht zotigen Gehalt - das reicht mir nicht für einen Film. Also i8m Moment ne 4, aber morgen könnte es schon eine 5 sein, doch ich hoffe den Film bis morgen komplett verdrängt zu haben...
Re: #799 Chloé
Verfasst: 2010-04-06 12:33
von noidea
Roughale hat geschrieben:Gestern nach dem Film lag ich noch bei einer 3- nun bin ich im 4er Bereich angekommen, das war einfach gähnend langweilig und das Ende war ne glatte 6.
Dem kann ich eigentlich nur zustimmen. Der Plottwist war ja auch leider ne halbe Stunde vorher zu erahnen.
Lediglich bei der Bewertung war ich gestern etwas gnädiger und hatte, vermutlich durch die Softporno-Szenen leicht benebelt, eine 2- vergeben. Mittlerweile tendiere ich nach etwas Reflexion auch eher zu einer schwachen 3-. Schauspielerisch fand ich das dargebotene nicht so schlecht (und damit meine ich nicht die Brüste von Frau Seyfried). Drehbuchtechnisch wars aber ne echte Gurke.
Re: #799 Chloe
Verfasst: 2010-04-06 14:23
von Philip K. D!ck
Fand den Film richtig cool.
Der Twist war ja eigentlich kleiner. Der kam erst zum schluss als mann feststellte dass die Frau Mutter von vornhinein in die gute Chloe verknallt war, die ganze Restliche aktion war ja nur dazu da um ihr eine Ausrede zugeben mit dem Mädl zu verkehren.
Überhaupt fand ich die Zeichnung des Characters der Mutter äußerst gelungen, eine unsicherer, Eigensinnige, zwanghafte Frau. Wie sie, extrem egozentrisch, mit anderen Menschen umgeht, wie sie immer wieder zwischen ihrer Anziehung zu Chloie und ihrern Moralvorstellungen pendelt.
Der Sohn war in dem film natürlich rudimentär, sein Schauspiel katastrophal... keine wunder bei der rolle...
Sehr gut fand ich das nichts wirklich vorverdaut wurde, es gab nur kleine Andeutungen: Die Ansage zu Beginn, der Frühstückstisch im Hotel, das Auslassen der Szenen (Mann-Chloe) , Die gute Frau wie sie sich einen Runterholt zur Phantasie der Chloe mit ihrem Mann, Die Haarnadel... super. (allerdings glaube ich auch dass das der Grund ist weiso viele den film nicht so verstanden haben wie er gedacht ist).
Re: #799 Chloe
Verfasst: 2010-04-06 18:34
von Nico Che P.
Mich hat der Film recht gut unterhalten. Da waren einige sehr schöne Schnittwechsel dabei (besonders der Schnittwechsel bei der duschszene war sehr gut gemacht). Alles genau im richtigen Tempo. Sehr interessante Symbolik. Der böse Blick der Seyfried war zwar niedlich aber in dem Film als ganzes irgendwie deplatziert. Vom Tempo her hat er mir auch gefallen.
Für mich ne 3 - 3+
Was mich da mehr gestört hat, war daß nur 6 richtig lagen, die Hälfte davon mit Abwensenheit glänzt, und es trotzdem nicht möglich ist, daß ich mal Freikarten bekomme.
Re: #799 Chloe
Verfasst: 2010-04-06 23:51
von Kasi Mir
Hallo allerseits,
so klein fand ich die Andeutungen eigentlich gar nicht - der aufmerksame Zuschauer konnte relativ schnell absehen, wie sich der Film entwickeln würde. Sowohl für die Dinge, die gar nicht passierten, als auch für die Dinge, die dann in der zweiten Hälfte "überraschend" passierten, gab es deutliche An- und Vorzeichen, die zum Teil wie aus dem Kochbuch "Plot Twists für Anfänger" stammten. Das überrascht umso mehr, weil Regisseur Atom Egoyan, der international wohl bekannteste kanadische Autorenfilmer, alles andere als ein Anfänger ist.
Wenn man sehr nett argumentieren möchte, der könnte "Chloe" als das beste Erotikdrama in der Geschichte der Sneak feiern (was angesichts von Totalausfällen wie "Never talk to Strangers", "Original Sin", "In the Cut" oder gar "Killing me Softly" nicht viel aussagt), aber eigentlich wäre das ein Etikettenschwindel, denn die (wenigen) kleidungsarmen bis -freien Szenen stehen im Gegensatz zu den oben genannten Filmen nicht selbstrefentiell bis voyeuristisch im Fokus des Films, sondern sind tatsächlich sinnvoll in die Rahmenhandlung eingefügt. Insofern macht Egoyan technisch und handwerklich nicht viel falsch bei der auch abseits der Personen optisch ansprechenden Bebilderung seiner Geschichte.
Warum ich dem Film dann doch nur eine 4+ gebe? Nun, mehr noch als in Egoyans Vorgänger-Sneakfilm "Where the Truth Lies" (#580) mit Kevin Bacon und Colin Firth (der auch optisch und darstellerisch ansprechend, aber stellenweise recht handlungarm war) leidet "Chloe" an Simplizität und mangelndem Flair der Story. Hinzu kommt gegenüber "Truth" eine sehr schwache Charakterzeichnung, die durch die guten Darsteller teilweise übertüncht, aber letztlich nicht vertuscht werden kann.
Dabei meine ich gar nicht mal den bereits erwähnten Sohn der Familie, der nur für den "Showdown" benötigt und daher nicht einmal ansatzweise mit Persönlichkeit versehen wurde. Dafür, daß der Film "Chloe" heißt, erfährt man auch herzlich wenig über die Titelfigur und ihre Beweggründe, die nach (für mich deutlichen) Andeutungen zu anfang am Ende zwar postuliert, aber nie wirklich erklärt werden. Die eigentliche Hauptfigur des Films ist die zwischen Verzweiflung, Eifersucht und (sexueller) Frustration gefangene Ehefrau Catherine, nur sie wird wirklich ausführlich und nachvollziehbar charakterisiert, Liam Neeson als Ehemann David lebt ausschließlich vom Charisma des Schauspielers, die Figur bleibt dem Zuschauer so fern, daß Neeson die Gefühlswelt seiner Rolle kurz vor Schluß beim Treffen mit der Ehefrau im Café quasi vortragen muß.
Dazu ist man als aufmerksamer Zuschauer der Handlung immer ein paar Schritte voraus, da Egoyan und Drehbuchautorin Wilson keine Gelegenheit auslassen, eine Storyentwicklung mit genau den Schlüsselszenen voranzukündigen, die man als Kenner von Filmen fast schon instinktiv für diese Szenen erwartet. Damit wird es schwer, eine wie auch immer geartete Verbindung sowohl zur Handlung als auch zu den Figuren aufzubauen, man bleibt distanziert und wird zwar vielleicht nicht gelangweilt, aber eben auch nicht wirklich unterhalten. So reiht sich "Chloe" in die Riege von Filmen wie z.B. auch "Lakeview Terrace" von Neil LaBute oder "Code 46" von Michael Winterbottom ein, die alle nicht total fürchterlich sind, angesichts des Talents der Filmemacher mich aber gerade ob ihrer - in Ermangelung eines besseren Wortes - Gewöhnlichkeit enttäuschten.
Gruß
Kasi Mir
Re: #799 Chloe
Verfasst: 2010-04-08 1:20
von hmans
Totaler Käse, den sich vielleicht 15jährige Ami-Jungs reinziehen, um sich dabei gepflegt einen runterzuholen. Also quasi genau wie "From Paris With Love", nur mit Nippeln statt eines explodierenden John Travolta.
Minus elf von fünf Sternen.