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#751 The Last House on the Left
Verfasst: 2009-05-12 9:54
von Roughale
Noch ein Horror Remake, na toll, aber diesmal ein ganz schwaches... Wo Friday noch ganz akzeptabel war und My Bloody Valentine glänzt, vertrödelt dieses Remake hier alles in einer Gewaltorgie, die aber meist aufgesetzt und sehr gewollt inszeniert wirkt, keine der Entscheidungen der Charaktere ist logisch, sondern nur auf das Kommende ausgelegt. Was vor vielen Jahren im Original schockte, verkommt hier zu einer wirren Mischung aus Rachefilm und Folterporno. Schlecht besetzt, besonders den Bösewichten nimmt man das Böse nicht ab. Das Weglassen des Subtextes des Originals macht den Film absolut unnötig. Vorgeben, man will schocken, aber dann die Vergewaltigung fast kindgerecht inszenieren (nicht, dass ich da mehr sehen wollte!) und auch das Überleben des Sohnes - da versucht man mit Schockvorwand Geld zu machen und nicht einen Schocker, der zum Nachdenken anregt, zu schaffen - brauch ich nicht.
Wegen einiger guter Szenen, bekommt er aber eine glatte 4.
Re: #751 The Last House on the Left
Verfasst: 2009-05-12 10:01
von noidea
Oh mist, da haben wir wohl gleichzeitig gepostet. Kann jemand den anderen Eintrage löschen?
Also hier noch mal:
Ich mache mal ein neues Thema auf, obwohl der gestrige Film es sich ja eigentlich nicht lohnt groß drüber zu schreiben.
Mir fällt momentan kein Film ein, den ich in den letzten Jahren gesehen habe, der so viel sinnlose gewallt zeigt, so wenig Story hat und noch dazu null Spannung hat. Die Schauspielerische Leistung war sicherlich nicht die schlechteste. Aber das Drehbuch hätte man ohne Probleme im Abfluss shreddern können.
Für mich eine glatte 6.
Re: #751 The Last House on the Left
Verfasst: 2009-05-12 10:12
von Garfield
What the fuck????
Ich habe noch NIE einen Sneak-Film vor Ende verlassen. Aber gestern wars dann soweit! In meinen Augen war das einfach nur ein perverser Film und der Sneak nicht würdig. -> Wer sucht solche Filme aus?
Re: #751 The Last House on the Left
Verfasst: 2009-05-12 10:20
von Roughale
Garfield hat geschrieben:Wer sucht solche Filme aus?
Ursula v. d. Leyen
Mal im Ernst, die Frage kommt ja immer wieder, es gibt Wochen, in denen mehrere Filme von den Verleihern zum Sneaken freigegeben werden und manche, wo die Auswahl knapp ist, ausserdem habe ich den Verdacht, dass man dedm Film einige Zuschauer verpassen wollte (zumindestens den Vorspann
), feiwillig gehen da eventuell zuwenig rein - wer weiss, oder gerade doch, ich kann es nicht sagen. Solch extreme Filme sind leider gelegentlich auch in den Sneaks, wenn auch unpassend, aber so oft dann doch nicht, also Schwamm drüber und gut ist...
Re: #751 The Last House on the Left
Verfasst: 2009-05-12 11:16
von Smiley
noidea hat geschrieben:
Ich mache mal ein neues Thema auf, obwohl der gestrige Film es sich ja eigentlich nicht lohnt groß drüber zu schreiben.
Mir fällt momentan kein Film ein, den ich in den letzten Jahren gesehen habe, der so viel sinnlose gewallt zeigt, so wenig Story hat und noch dazu null Spannung hat. Die Schauspielerische Leistung war sicherlich nicht die schlechteste. Aber das Drehbuch hätte man ohne Probleme im Abfluss shreddern können.
Für mich eine glatte 6.
Ich bin zwar gestern nicht vorzeitig gegangen aber ich war nahe dran. Ich muss meinem Vorredner Recht gegen. Das Filmchen war einfach nur langweilig mit übertrieben sinnloser Gewalt. Ich kenne das Original nicht, aber ich glaube da ist es auch nicht schlimm drum. Auch wenn das Thema irgendwo noch nachvollziehbar ist hätte man das Ganze sicherlich deutlich besser machen können.
Mehr als eine 5- ist daher nicht drin....
PS: Von dieser Sorte Film (sinnlose Gewalt) gab's aber leider ein paar mehr in den letzten Jahren....
Re: #751 The Last House on the Left
Verfasst: 2009-05-12 17:32
von christopferd
"schlecht" trifft den film ganz gut. langweilige story, langweilige schauspieler, besonders das ehepaar, bis auf "john henry" (sarah connor chronicles gucker wissen wen ich meine). ein biszchen mehr enthusiasmus beim toeten haette dem vater ganz gut getan.
die vergewaltigungsszene fand ich wie bei "hills have eyes" auch ziemlich ueberfluessig, half dem plot nicht wirklich weiter. wir verstehen auch so, dass der typ n arschloch ist
ja gut, wahrscheinlich sollte das dem vater noch mehr hass verschaffen, wenn er sieht dasz seine tochter vergewaltigt wurde, und sein handeln verstaendlicher gestalten. trotzdem unnoetig das zu zeigen, meiner meinung nach.
ps: das ende hatte was von haensel und gretel mit der hexe im backofen
Re: #751 The Last House on the Left
Verfasst: 2009-05-12 20:51
von waldorf
Das schockierende an der Gewalt- und Vergewaltigungsszene, während der ich gegangen bin, ist für mich noch nicht mal die Gewalt selber gewesen, sondern die Intention des Regisseurs. Es ging erkennbar nicht darum eine Story zu erzählen, sondern perversen Gewaltvoyeurismus zu befriedigen. So ein abartiges Machwerk gehört auf den Index, Regisseur und Produzent in Behandlung.
Re: #751 The Last House on the Left
Verfasst: 2009-05-19 1:15
von Kasi Mir
Hallo allerseits,
von mir gibt es eine 5+ (im Wesentlichen für die ersten 25 Minuten, die mich in ihrer Aufmachung und Untermalung an klassische Horrorfilme erinnerten und mich hoffen ließen, daß meine Befürchtungen übertrieben seien) für das gefühlt 10000. überflüssige Remake eines Frühwerks des modernen, realistischen Horrorfilms.
Regisseur Dennis Iliadis versucht ein von Anfang an aussichtloses Unterfangen, denn sinnvoll kann man das Original - damals Wes Cravens Erstling - gar nicht neu drehen. In seiner Originalfassung ist die 1972er-Version in Deutschland nicht nur indiziert, sondern sogar beschlagnahmt - da ist das Remake (man mag es kaum glauben) tatsächlich offenbar handzahmer ausgefallen. Da ich das Original auch in geschnittener Form nie gesehen habe, kann ich hier nur einen sehr unvollständigen Drehbuchvergleich machen, aber schon bei diesem fällt auf, daß das Remake dort, wo Wes Cravens Original rücksichtsloser Gewalt der Täter ebenso rücksichtslose Gewalt der Hinterbliebenen folgen läßt (die selbst dann nicht aufhört, wenn es andere Wege gibt, die Situation aufzulösen) das Remake versucht, so etwas wie moralische oder zumindest situative Rechtfertigungen für das, was letztlich Rachemorde sind, anzubieten. Auch wird auf ein zumindest relativ Happy End hingearbeitet und eine der Nebenfiguren mit einem Gewissen ausgestattet; nicht zuletzt wird die Handlung dahingehend zugespitzt, daß man als Zuschauer verleitet wird, die Rache der Eltern als so etwas wie "erweiterte Notwehr" anzusehen.
Da ist es kein Wunder, daß bei der blutigen Rache der Eltern mehr als einmal zustimmendes Gejohle im Restpublikum der Sneak aufkam - genau diesen Effekt beabsichtigt Iliadis offenbar und beraubt die ohnehin schon schwer bekömmliche Handlung damit jeglichen Kontexts. Was bleibt, ist eine nihilistische, moralisch hoch fragwürdige Gewaltorgie, die in der zweiten Hälfte obendrein jegliche dramaturgische Führung vermissen läßt. Für die explizite Darstellung der Mißhandlungen im zweiten Drittel des Film hat sich in Amerika der Begriff "torture porn" eingebürgert, für das meiner Ansicht nach keinen Deut bessere Schlußdrittel postuliere ich dann einfach mal die Bezeichnung "execution porn".
Gruß
Kasi mir