mySneak.de

Nuuuuuuun,

ich gehörte nicht zu der Horde Menschen, die den Saal fluchtartig verließ, als zu erkennen war, welcher Film läuft.
Warum? Ich weiß es nicht.
Obwohl ich generell kein Freund des Horror-, Schocker-, Psycho-, whatever-genres bin, gibt es immer wieder Filme, deren Qualität man diesbezüglich anerkennt. Sie sind in sich schlüssig und verstehen es, gezielte Spannungsmomente zu setzen.
Dann wiederum gibt es Filme, die es nicht verstehen. The Unborn gehört sicher dazu. Nahezu jede mehr oder weniger schockierende Szene war aus dem Trailer bekannt. Die Dialoge waren unwürdig als solche bezeichnet zu werden.

Beispielhaft:
a:"Am I a twin?" b:"Yes." Heulkrampf.
Zu einem Wildfremden: a:"I need an exorcism." b:"I can't do that." a:"You have to translate this book for me. My life depends on this." b:"Ok."
Aber der most memorable quote: "It has fallen on you to finish what started in Auschwitz"..................................

Und auch so war er nicht in sich schlüssig. Warum muss er unbedingt von ihrem Körper Besitz ergreifen, wenn er es bei jedem anderen auch kann? warum stirbt der besessene Schwarze nach einem Schlag auf den Hinterkopf und der besessene Junge überlebt, nachdem er überfahren wird? Zudem war das Tempo des Films völlig unangebracht. Am Anfang springt das alles, ohne erkennbaren Zusammenhang (wieso kommt sie nach all den Jahren erstmals zu den "Erbstücken" ihrer Mutter?) und plötzlich nimmt sich der Film alle Zeit der Welt um die Entstehung des Bösen zu enträtseln, welches (selbstverständlich!) von den Nazis kommt.

Schwach.
5 (aber nur für den Unterhaltungsfaktor durch das Sneakpublikum, andernfalls 6)

naja, immerhin wurde ich durch die freikarten entschaedigt! mehr gibts zu dem film nich zu sagen, auch wenn er nich ganz an the ruins rankommt.
pflanzen die klingeltoene nachmachen koennen sind halt cooler als kinder mit blauen augen.. hatte noch jemand n ohrwurm von behind blue eyes waehrend des films?

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christopferd hat geschrieben:hatte noch jemand n ohrwurm von behind blue eyes waehrend des films?

Nein, das nicht. Aber ich habe gebetet (welch Ironie), dass beim Gang des Exorzistenteams auf diese Irrenanstalt zu, die Ghostbusters Titelmelodie kommt. Kam leider nicht.

"Who you gonna call? Ghostbusters!"

Moin.

Ich weiß gar was Ihr beiden habt. Ich habe schon schlechtere Filme gesehen! ... Hmmmm, kann mich gerade an keinen erinnern! Seltsam. )

Aber im Ernst, das war eher ein Filmpuzzle. Fast jede Szene aus einem anderen Film:
Der Exorzist | Das Omen | Wenn die Gondeln trauer tragen | Bladerunner | .... (will meine Tastatur nicht weiter abnutzen)

Und immer nur Schock durch lauten Sound. Das geht mir im Moment an so vielen Filmen auf den Senkel. Man kann auch mit leisen Momenten Spannung erzeugen. Ohne gutes Konzept geht es allerdings nur mit Laut.

Und natürlich kommt das Böse aus Deutschland. Dafür, mein Tipp, schaut Euch lieber Dead Snow aus Norwegen an. Da hat man mehr Spaß. Versprochen.

Bernd rulez!!! Schon alleine wegen Dead Snow, das war ne Gaudi am Sonntag Nachmittag, hehehe...

Und bei den Fantasy Film Fest Nights gab es jedes Mal vor jedem Film den deutschen Trailer von The Unborn, noch abgekackter, wie man es von der Gehhilfe für die Fremdsprachbehinderten erwartet "Er will geboren werden - jetzt!" Ja, schon klar...

Das lies schon Schlimmstes Erwarten, aber ich hatte mich trotzdem, als ich zur Tipspielauswertung den Film erfahren musste, gefreut, einfach nur, weil wir dem Real Life Horror von Shopaholic engangen sind, aber soll ich wirklich vor Dank auf die Knie fallen? Nein!

Das Potpourrie an Fremdszenen war echt schwer verdaulich, denn man hat die Versatzstücke aus all den anderen Filmen einfach so zusammengepackt und schlecht mit einer Story versehen. das fiel wohl irgendwann auf und da mussten unsere bösen Vorfahren her und man durfte schön in Akzent immer wieder das Wort "Auschwitz" hören. Ich will mich nicht über die grausige Vergangenheit lustig machen, aber das in einem Gruselfilm zu verwursten, benötigt wirklich mehr (nehmt Boys From Brazil als gutes Beispiel)

Mittendrin hatte ich den Eindruck, dass es als Trash Spass machen könnte (das hatte bei mir bei Ruins geklappt), aber nicht mal das konnten sie.

Eine 5 ist es dann aber doch, weil es wirklich noch schlechter geht - Stimmung war sehr erfrischend - ist der Rabe eigentlich nachher rausgelassen worden?

Das Script war echt unter aller Sau von dem Film... Mal stellenweise sehr schleppend und langweilig, dann wieder ein paar Horrorschocker, die man aber irgendwann auch schon vorhersehen konnte....
Hatte nach dem Trailer eigentlich einen halbwegs soliden Horror erwartet...

Dagegen fand ich Mirrors fast toll... Wurde auch schön dran erinnert, als sie anfing ihre Spiegel zu zerschlagen...

Roughale hat geschrieben:Und bei den Fantasy Film Fest Nights gab es jedes Mal vor jedem Film den deutschen Trailer von The Unborn, noch abgekackter, wie man es von der Gehhilfe für die Fremdsprachbehinderten erwartet "Er will geboren werden - jetzt!" Ja, schon klar...

Jau, das war lustig. Und den Trailer durfte ich gleich 9 Mal sehen insgesamt am Wochenende. Da habe ich mich richtig gefreut, ihn in der Trailer-Show nochmals zu sehen. Dann kommt eigentlich ein anderer Film. Dachte ich, dachte wohl viele, jedenfalls für einen kurzen Moment. Aber so ist halt der Horror: Man glaubt sich in Sicherheit, weil man denkt, man verstünde die Welt und ihre Regeln, und dann kommt es doch anders.

Und schließlich ist ein Satz wie "Dann ist sicher, dass gleich was anderes kommt!" inhaltsgleich zu "Ich schau mal eben alleine draußen im Dunklen nach dem Rechten und bin gleich wieder da!"

Aber egal, nächste Woche wird es auf jeden Fall besser.

Hallo allerseits,
ja, da kann man sich schon fragen, wieviel Anteil David Goyer wirklich an den beiden neuesten "Batman"-Teilen hatte. Auch verstehe ich nicht wirklich, warum er ausgerechnet diese schlecht abgeschmeckte Horror-Ratatouille nicht nur gedreht, sondern auch noch selbst verfaßt hat - lief eine Option auf einen eigenen Film ab und war das seine beste Idee? Schade, sein Remake von "The Invisible" war deutlich besser, und selbst der dritte "Blade"-Teil hatte mehr zu bieten.

Beginnen möchte ich jedoch mit einem Lob: Bernd bemängelte ja "nur Schock durch lauten Sound" - da muß ich jedoch Goyer Respekt zollen, daß er nicht die Taktik von "Black Christmas", "When a Stranger Calls", "Boogeyman", "Bless the Child" und wie sie nicht alle heißen verwendet hat, jeden Spannungsmoment mit einem dieser von mir "akkustisches Ausrufezeichen" genannten Klangmonstren zu versehen. Das hatte dann zwar zur Folge, daß manche als Spannend gedachten Momente völlig versandeten, weil sie weder inhärent noch durch billigen Ton-Terror zu Zuckungen in den Sitzreihen führten - doch das gefällt mir immer noch besser als klingeltongleich nervige Orchesterkakophonie im 30-Sekunden-Takt.

Das war es dann aber auch schon so ziemlich an Positivem - ansonsten ist der Film nicht viel mehr als ein verdrehter Zauberwürfel voller Horrorzitate, die nie zu einer auch nur halbwegs brauchbaren Story zusammenfinden. Da wird hier mal etwas Kabbala-Mystik eingestreut und mit Traumsequenzen und Rückblenden herumgespielt, aber einen erkennbaren Sinn hinter den Aktionen des Dybbuk-Dämons erklärt der Film in einem seiner ungelenken Plotersatz-Monologen sogar explizit für unmöglich (extrem cleverer Schachzug). Aber auch die Aktionen der diesseitigen Charaktere von "The Unborn" entziehen sich oft jeglicher Erklärung: Wird dem Dybbuk nachgesagt, er wolle die Protagonistin isolieren, dann schließt sie sich als Reaktion allein zu Hause ein, der angeblich wichtigste Mitstreiter ist ein Rabbi ohne Kenntnisse im Dämonenbereich, der noch nicht einmal an Geister glaubt; die beste Freundin glaubt an Geister, hält die Beteuerungen der Freundin aber trotzdem für Spinnereien und öffnet nachts allein die Tür ihres Hauses, obwohl anscheinend niemand davor steht (hilft auch gut gegen Einbrecher, habe ich gehört...). Der Boyfriend ist genau zu der Zeit, wo die Protagonistin allein und in Gefahr ist, eine halbe Stunden nirgendwo im Film zu sehen, bis er dann plötzlich angerufen wird, weil jemand anders in Gefahr gerät - die Liste ließe sich noch deutlich fortsetzen. Außerdem: der Dybbuk, der angeblich von einem menschlichen Körper Besitz ergreifen und in unsere Welt übertreten möchte, kontrolliert im Laufe des Films mehrmals menschliche Körper - die er meist schnell wieder verläßt und weiter Odette Yustmans Casey nachstellt.

Das ganze mündet dann in einen passend sinnlosen Showdown - für den nochmal schnell ein paar Zusatzopfer aus dem Hut gezaubert werden - gefolgt von einem typischen Nicht-Ende-Ende, dessen Fortsetzungsoption hoffentlich nie wahrgenommen wird. Zum Glück ist der Film bereits nach 78 Minuten im Abspann angekommen. so daß sich der Zeitdiebstahl von Goyer und seinem Kabbala-Balla in Grenzen hält. Von mir gibt es wegen der Kürze und dem gegenüber "Ruins" ganz leicht weniger öden Aktionismus von "The Unborn" eine 5+; von mir aus kann man das Pluszeichen auch als Anerkennung für den besten "Gag" des Films verstehen, der erst am Ende des Abspanns zu lesen war:

No actual Torah scrolls were destroyed or damaged in the making of this motion picture.

Na, da bin ich ja beruhigt.

Gruß
Kasi Mir

Hallo allerseits,

Bernd hat geschrieben:Da habe ich mich richtig gefreut, ihn in der Trailer-Show nochmals zu sehen. Dann kommt eigentlich ein anderer Film. Dachte ich, dachte wohl viele, jedenfalls für einen kurzen Moment.

Das war übrigens kein perfider Scherz unserer Trailerfee - den Trailer hat der Filmvorführer (der sich meist um die Previews kümmert) versehentlich in die Trailershow mit eingebaut. Normalerweise wird der Hauptfilm des Abends nicht in der Trailershow der Sneak angepriesen (in der Werberolle vor der Mancini-Fanfare kann er jedoch durchaus auftauchen).

Gruß
Kasi Mir

Haben wir jetzt auch schon den negativ Rekord?