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#677 Eastern Promises
Verfasst: 2007-12-11 10:47
von Roughale
Wieder mal Wiederholungsprogramm für mich, da ich die Premiere beim Filmfest schon geniessen konnte, das macht dann ja nichts...
Ich mag den Film, er ist zwar in Cronenbergs Werk einer der gradlinigeren Filme aber trotzdem weiss er zu bestechen mit guter Optik und exzellentem Schauspiel. Gut, dem Armin Müller-Stahl kann man seinen starken deutsche Akzent vorwerfen, aber ansonsten liefert auch er eine sehr respektable Leistung ab, aber bei einem Ossi hätte man doch besserer Russisch erwarten können, oder
Viggo Mortensen ist einfach super in seiner Rolle als Chauffeur und Undertaker, seine wahre Rolle möchte ich hier nicht spoilern, es kann ja immer sein, dass jemand liest der den Film nicht gesehen hat! Sein Minenspiel ist sehr düster und auch sein Russisch kommt sehr authentisch rüber, der Mann wird immer besser (schon in Cronenbergs vorigen Film A History of Violence wusste er zu glänzen!)
Naomi Watts spielt auch souverän, besonders die Naivität mit der sie and die Sache herangeht, die sich dann in eine Entschlossenheit wandelt ist sehr gut umgesetzt.
Vincent Casell ist immer gut, hier vielleicht weniger asl gewohnt, aber den absolut vollgelaufenen Russen bringt er einfach 100 prozentig (und mindestzens 3 promillig
) rüber.
Die Brutalität war teilweise schon recht heftig, besonders die Saunaschlacht, das überlastete Sneakpublikum reagierte mit Szenenapplaus...
Für mich ein ganz und gar gelungener Film, dafür gibt es eine 1.
Verfasst: 2007-12-11 11:43
von Rufus Nasedo
Der Film reiht sich in die letzten Wochen ein mit einer Gradwanderung zwischen gut und nicht besonders und landet wie viele zuletzt (wenn auch aus verschiedenen Gründen) bei mir im 3er-Bereich.
Der Film war schon sehr grafisch in seiner Darstellung und dürfte gradezu "keine Altersfreigabe" schrein. Wenn auch grade der Saunakampf neben seiner Brutalität unfreiwillig komisch wirkte.
Die Besetzung war gut. Das erste mal, dass ich Armin Müller-Stahl im Original in einem ausländischen Film sehe und höre.
Viggo Mortensen ist natürlich ein Method-Actor durch und durch, der lebte seine Charaktere und bereitet sich extrem für solche Rollen vor.
Das Russisch in diesem Film soll wie ich gehört habe sehr gut gewesen, auch von Müller-Stahl sehr ordentlich. Seinen deutschen Akzent kann man ihm eher beim englisch vorwerfen, vllt aber auch weil er den nutzen wollte um als russischer durchzugehen. Das Russisch soll aber von Mortensen top, von Müller-Stahl ordentlich und von Cassel passabel gewesen sein. Da gab es grade aus Hollywood wohl schon deutlich schlimmere Dinge. Ich wünschte Deutsch würde mal so akkurat dargestellt.
(Habe gestern mal wieder Stirb Langsam 1 im Original gehört. Das Deutsch dort und die gefakten Akzente sind ja teils nen Graus)
Vincent Cassel kann eigentlich viel mehr, kann dies aber irgendwie immer eher in französischen Filmen zeigen (mag an der für ihn gewohnteren Muttersprache liegen).
Naomi Watts nervt mich zumeist wie viele weibliche, vermeintliche Topdarstellerinnen, tierisch. War aber diesmal angenehm zurückhaltend und machte ihre Rolle gut, auch wenn sie für mich eher ein Nebencharakter ist.
Nachvollziehbar, aber dann doch wieder irgendwie merkwürdig ist die Tatsache, dass sich Russen und Ukrainer überwiegend auf englisch unterhalten. Klar es spielt in London, aber trotzdem würde ich sagen, dass die sich privat doch wohl hauptsächlich in ihrer Muttersprache verständigen. Aber dass ist nen filmtechnisches Ding. Die ganze Zeit in Russisch und mit Untertiteln bedeutet viel Aufwand und ist für Zuschauer wohl unschön. Die vielen Russen sorgen aber auch dafür, dass man die meiste Zeit gar net merkt in welcher Stadt oder welchem Land man sich befindet.
Alles in allem fand ich die Story aber etwas mau und nen paar brutale Szenen und gute Darsteller machen mir noch keinen guten Film. Von mir gibt es ne 3+.
Verfasst: 2007-12-11 13:11
von Prusseliese
Mir hats endlich mal wieder gefallen in der Sneak. Klar, es gab ein paar Klischees und Logikfehler und von Hollywoodschauspielern perfektes Russisch zu verlangen, ist wohl etwas viel.
Aber es war mal wieder ein schön schmutziger Film ohne Hollywood-Schönfärberei. American Gangster gefiel mir nämlich vor allem deshalb nicht, weil die Optik viel zu schön und opulent war. Hier aber wurde nichts in weiches Licht getaucht wenn es zu Sache ging und die Bösen waren wirklich böse. Einige Gewaltszenen fand ich zwar okay, aber zu detailliert dargestellt, wenn es ans gemetzel ging. Das war doch Effekthascherei.
Die Sache mit Kirill war ziemlich offensichtlich, hat aber auch dazu geführt, dass ich es spannender fand, seiner Figur zu folgen.
Und der Kuss am Ende, der wurde doch nur für die Sneak gedreht, oder? Das war toll, danke her Cronenberg! Wenn es auch dem Film nicht wirklich dienlich ist.
Nun denn, mir gefiel's, ich geb dem Film eine 2.
Verfasst: 2007-12-11 16:14
von held des tages
also hatte gestern definitiv meinen spaß in der sneak, über den film konnte man meiner meinung nach nicht klagen.
aber jetzt zum film selber war halt eine mischung aus thriller und tiefergehendem drama, wobei ich finde, dass die dramateile eher mau an tiefgrund war. aber egal hat spaß gemacht ein wie eigentlich immer sehr guter viggo mortensen (hat den russen gebracht als wär er das im eigentlichen leben (daumen hoch)) ein guter armin müller-stahl (auch einfach mal wieder schön nen guten deutschen schauspieler international in aktion zu sehen), halt eine leichte kost für die sneak. vincent cassel war ok hat mich persöhnlich mit seiner leistung aber nicht vom hocker gehauen war nicht anpruchsvoll und bis auf die eine szene wo er das baby ertränken wollte (die szene hat mir nicht gefallen aber dazu später mehr) grundsolide. naomi watts die mir als schauspielerin eigentlich eher weniger zusagt hat mich positiv überrascht, hat sich gut in die rolle reingefunden und die naive krankenschwester, auch wenn eher im hintergrund, gut verkörpert.
besonders rausgefallen sind vorallem einmal die sequenz in der sauna, die in den eher ruhig gehaltenen film, eine extremes maß an brutalität reinbrachte, war ganz lustig aber eigentlich nicht passend. damit konnte ich aber, im gegensatz zum meiner meinung nach eher misratendem ende, gut leben. das ende wo cronenberg wohl das drama bringen wollte ist ihm misslungen, der kuss das happy end einfach nicht mein ding man hätte auf jeden fall ein passenderes ende finden können, war einfach zu kitschig.
aber gut film hat mir spaß gemacht war gut, wenn auch nicht sehr bekommt von mir ne 2 bis 2+!
Verfasst: 2007-12-12 12:52
von Timo L
Warum findet ihr die Badehaus-Szene alle so lustig?
Weil man nen Penis sieht? Naja..
Das Ende finde ich auch ein wenig zu schmalzig, allerdings hat es mich nicht so gestört wie die 100 Minuten Kitsch in "August Rush"
Insgesamt ne 1- von mir
Verfasst: 2007-12-13 15:40
von Oberchecker
Rufus Nasedo hat geschrieben:Da gab es grade aus Hollywood wohl schon deutlich schlimmere Dinge. Ich wünschte Deutsch würde mal so akkurat dargestellt.
(Habe gestern mal wieder Stirb Langsam 1 im Original gehört. Das Deutsch dort und die gefakten Akzente sind ja teils nen Graus)
Weiteres schönes Beispiel: ALIAS (OK, ist ne TV-Serie, aber trotzdem). Da spielen ja viele Szenen im Ausland, und die Akteure sprechen /natürlich/ jede einzelne Sprache. Bei den Szenen in Österreich und Deutschland ist mir manchmal echt das Essen hochgekommen.
Einige der Schauspieler sind vermutlich Deutschsprachig gewesen, aber die Hauptdarsteller natürlich nicht. Dafür hätten sie doch gerne noch 5 Minuten in einen Sprachcoach investieren können - denn ich glaube nicht, dass nur das Deutsch so sch...lecht war, sondern vermutlich das russisch, chinesisch, französisch, spanisch, ... auch.
Verfasst: 2007-12-14 15:55
von penner von ganz hinten
Nach der heutigen Grenziehung wäre Armin Müller Stahl ja Russe... SCNR