Hallo allerseits,
erst Disney (bei "Eight Below"), nun Warner - sollten so langsam tatsächlich alle Verleiher wieder dazu übergehen, Sneakfilme (auch in OF) zur Verfügung zu stellen? Mal sehen, ob das die einzigen Filme der beiden Verleiher anno 2006 bleiben - 2005 hatten beide auch nur je einen Film für die Sneak übrig gehabt und das Feld ansonsten Fox und UIP überlassen.
Was den konkreten Film angeht, so bin ich nicht ganz so beeindruckt wie Christian oder auch Roughale - ich gebe dem Film nämlich nur eine 4+, die er auch nur mit Hängen und Würgen erreicht.
"Final Destination 3" ist das traurige Schicksal praktisch jeder guten Idee im Horror/Fantasy-Genre: sie wird zu Tode (sic!) geritten und wieder und wieder in neue Filmmäntel gekleidet, die von Mal zu Mal lächerlicher werden. So erging es Freddy und Jason und Michael und Chucky und und und... Man könnte tatsächlich Argumente dafür finden, daß die derzeit in Hollywood grassierende Sequel- und Remake-Epidemie tatsächlich von den Horrorfilmen auf die anderen Genres übergesprungen ist.
So gibt es nun sechs Jahre nach dem Original den dritten Aufguß der "Final Destination"-Idee - und FD3 ist wahrlich "more of the same" in Reinkultur. Das bereits aus dem ersten Teil (und wie ich vorhin feststellen konnte, auch aus dem zweiten Teil) bekannte Muster "Tode werden erst verhindert und dann in Form merkwürdiger 'Unfälle' nachgeholt" wird nicht im Geringsten variiert, selbst die Erzählstruktur der Filme (inklusive des Nachklapps am Ende) ist völlig identisch. Wenn man überhaupt eine 'Entwicklung' ausmachen kann, so fällt auf, daß die darstellerischen Leistungen immer schlechter werden - ob das beabsichtigt ist, bleibt jedoch unklar.
Im Gegensatz zu Christian bin ich auch von der Inszenierung der Tode nicht besonders beeindruckt - ob bei der anfänglichen Vision auf der Achterbahn (die ich nebenbei konfus und unübersichtlich abgefilmt fand) oder später bei den 'Nachzüglern' gibt es (vom Sonnenbrand deluxe abgesehen) praktisch nur Tode, die den Kopf der Opfer abtrennen, zermatschen oder anderweitig vernichten. Zudem weicht die meist eher subtile Inszenierung des ersten Teils brachialen, billigen Schockeffekten, die größtenteils auch überhaupt nicht unerwartet kommen, was ihre Wirkung erheblich mindert. Und der Ernst ist der Reihe offensichtlich gänzlich abhandengekommen, vermochte der erste Teil zumindest phasenweise noch beklemmende Furcht hervorzurufen, macht sich die dritte Ausgabe über sein eigenes Konzept lustig. Vielleicht will man so verhindern, in "Scary Movie 5" vorzukommen...
So finde tzazikinikis 'Filmkritik' in dieser Woche ganz besonders gelungen - tatsächlich scheint "Final Destination 3" hauptsächlich auf Leute zugeschnitten, die gerne dabei zuschauen, wie andere "kunstvoll" und blutig das Zeitliche segnen, und denen der Rest drumherum egal ist. Da liegt der Vergleich mit Pornographie wahrlich nahe.
Mir ist das zuwenig für einen Film, einzig die kurze Laufzeit von gerade einmal 83 Minuten netto, die es bei fünf Todesfällen (plus denen in Visionen und Off-Screen) und einer Einleitung von 25 Minuten lassen noch genug Kurzweil aufkommen, daß ich nicht von einem Totalausfall sprechen kann - dafür waren andere Horrorwerke wie "The Gathering", "Feardotcom", "Boogeyman" oder auch "The Grudge" einfach noch deutlich langweiliger. Eine Empfehlung bekommt "Final Destination 3" aber weder fürs Kino noch für die bald fällige und vermutlich erfolgreichere DVD - schaut Euch statt dessen lieber nochmal den ersten Teil an und vergeßt die ganzen Fortsetzungen. Das ist bei den oben genanten Reihen übrigens - mit kleinen Ausnahmen - ebenso empfehlenswert.
Frohe Ostern wünscht
Kasi Mir