#1408 Tár

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Kasi Mir
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#1408 Tár

Beitrag von Kasi Mir »

Todd Field is certainly not the most prolific writer/director alive. The 59 year old who Californian (who grew up in Oregon) started out as an actor in the late 1980s, but turned to writing and directing around the milennium, though he only made two films since then: 2001's "In the Bedroom" and 2006's "Little Children". After more than 16 years he finally released his third film "Tár", which is a fictional story about a female conductor - not exactly a four-quadrant movie, but it couldn't fit better into our time. Here's the trailer:



And what did you think of the film, which pretty much featured Cate Blanchett as title character Lydia Tár in every frame? How did you like the story, Blanchett's performance, plus the supporting cast, including Sneak mainstay Mark Strong, German actress Nina Hoss ("A Most Wanted Man"), plus french actress Noémie Merlant ("Portrait de la jeune fille en feu")? Let us know how you enjoyed this film - which may get up to six Academy Awards in less than two weeks - in a reply to this posting.
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joe22589
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Re: #1408 Tár

Beitrag von joe22589 »

Guter Film! Ich bin wahrscheinlich nicht allein, wenn ich mich dahingehend oute, nicht alles gleich verstanden zu haben. Aber deswegen geht man ja auch tunlichst mit Begleitung in's Kino. Die ein oder andere Fragestellung löst sich auf. Der Cast ist großartig - die omnipräsente Cate Blanchett liefert eine glatte 10 ab. Und Nina Hoss steht ihr in nichts nach. Die russische Cellisten ist wirklich eine Meisterin ihres Instruments und die - übrigens nicht nur in Deutschland - aus den Fugen geratene sprachliche Genderdiskussion wird auch mit einem netten Verweis belegt: Tár als bekennende lesbische Frau möchte mit "Maestro" angesprochen werden. Viele aktuelle Themen werden gestreift - "me too","Macht","wokeness" etc - und vieles bekommt einen Spiegel vorgehalten. Der schnieke und hyper-woke Student mit dem ständig nervös zitternden Bein ist letztlich doch nur eine halbwissende arrogante Lachnummer und die richtige Schnitttechnik macht aus einem Smartphone-Film schnell einen Beweis für Übergriffigkeit. Herzlich Willkommen in 2023! :roll:
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Roughale
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Re: #1408 Tár

Beitrag von Roughale »

Etwas zu lang und zäh zu Beginn aber bei den guten Leistungen, den über mir erwähnten sehr dezent gehaltenen Ohrfeigen (ganz anders als die für Mr Strong^^) gegen die Sachen die derzeit etwas aus dem Ruder laufen und auch noch wunderschöne Musik. Das alles gekrönt von einem fantastischen Ende - da gibt es ne 2 für!
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
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Kasi Mir
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Re: #1408 Tár

Beitrag von Kasi Mir »

Hallo allerseits,
von mir gibt es eine "2 minus" - was "Tár" aktuell immer noch auf Platz 1 des Sneakjahres befördert (und ihn in meiner Gesamt-Filmliste '23 derzeit ganz knapp hinter "Decision to Leave" auf Platz 2 einsortiert).

Zunächst aber muß ich Cate Blanchett meinen Respekt zollen; ihre Performance als Lydia Tár war das beste, was ich von ihr bisher gesehen habe - und da schließe ich ausdrücklich ihre beiden "Oscars" mit ein. Ich würde mich zwar nach wie vor freuen, wenn Michelle Yeoh in knapp zwei Wochen als "Best Actress" ausgezeichnet würde - aber wenn es dann Blanchett werden sollte, wäre das mindestens genauso gerechtfertigt. Wenn ich den Film nur nach ihrem Schauspiel bewerten würde, wäre er im Einserbereich gelandet.

Der Film steht und fällt natürlich mit Blanchett und ihrer Darstellung der titelgebenden Dirigentin, die in jeder Szene mit dabei ist. Von daher hat sie extrem großen Anteil daran, daß der Film - der sich etwa eine Stunde mit Ruhm und Ehre von Lydia Tár beschäftigt, bevor sie dann mehr und mehr aus der Spur läuft - trotz des für viele der sperrigen Sujets (ich würde mich selbst eher als Banause bezeichnen, was klassische und "moderne klassische" Musik angeht) immer fasizinieren und unterhaltsam bleibt. Da sieht man dann auch gerne darüber hinweg, daß der Film sich zuweilen etwas viel Zeit läßt, um seine Handlung voranzutreiben, sowie daß diese nicht allzuviele Schlenker und Wendungen aufweist und ziemlich gradlinig auf das Ende zuläuft, das dann allerdings zugegebenermaßen eine überraschende und erstklassige Pointe für Társ Karriere bot. 8)

Von daher ist "Tár" für mich ein an sich ganz netter Film, der durch Cate Blanchett brilliante Darstellung der Hauptfigur erst wirklich gut wird, was meine Note erklären sollte. Das war jedenfalls ein Zweieinhalbstünder, der sich definitiv nicht nach sechs Stunden angefühlt hatte. :mrgreen:

Gruß
Kasi Mir
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